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Sonntag, 30. März 2008

High Towers (Kapitel 19): Und Jim Morrison sprach: "This is the end.....!"


23.04.2006 13:51 Uhr ......irgendwo auf einem Dach eines großen Betonklotzes

"Das ist ganz schön hoch hier, nicht wahr???"
Frederick klang irgendwie spöttisch. Aber auch irgendwie ängstlich! Schien irgendwie nicht so ganz seine Höhe zu sein.

Ich fror. Der Wind war eisig kalt, ganz besonders hier am Rand. Zum Glück blies es keinen Rückenwind! Der hätte mich womöglich runtergeblasen!

Ich schaute mit gesenktem Haupt geradewegs nach unten. 23. Stockwerke tief plus die paar Meter auf das Dach hinauf. Das würde bestimmt weh tun.
Ich dachte an Selbstmörder und andere Merkwürdigkeiten. ‚Wie verzweifelt, muß man sein, um sich so etwas anzutun???‘
"Keine Angst, dich bekomme ich auch noch soweit!"
Frederick versuchte sich wieder mal in Sarkasmus, aber jetzt, wo ich hier oben stehe war es mir eigentlich egal. Ich lächelte!
"Meinste???" entgegnete ich ihm.

Ich schaute mich um und wunderte mich das der Sicherheitsheini von unten mich noch nicht abgeholt hat. Allerdings könnte ich ihn auch abgeschüttelt haben! Der wußte ja schließlich nicht wohin ich wollte.

Eigentlich hatte man von hier eine wunderschöne Aussicht. Leider war meine Zeit knapp bemessen. Frederick wurde auch immer ungeduldiger, was mich aber zusehends amüsierte.
Während ich die Straßen unter mir 'abscannte', hatte ich mal kurz das Gefühl, das hinter mir jemand etwas rufen würde. Ich drehte mich nicht um, ich wollte hier fertigen werden. Ich fühlte mich zwar beobachtet, aber irgendwie hatte ich Angst, das da wirklich jemand stehen würde und mich hier wegholt.

Schließlich kann es nicht mehr lange dauern, bis ich endlich..... Ja. Da war es!!! "Mission erfüllt" sagte ich zu mir! Und zu Frederick!
"Du überraschst mich immer wieder auf’s neue, das muß ich dir lassen!" Aus Fredericks Mund klang das wirklich wie ein Kompliment!

Zufrieden drehte ich mich um, sprang vom Rand und lief auf die Tür zu.
Plötzlich öffnete sich die Tür, und der Sicherheistfuzzi kam auf mich zu gerannt. Er blieb vor mir stehen und schaute mich offensichtlich sehr verwirrt an. Ich ging weiter lächelnd auf ihn zu. Er wird mich jetzt bestimmt rausschmeißen wollen oder so was in der Art! Aber da er sich nicht rührte ging ich einfach mal weiter, hoffend das sein Zustand lange genug anhält. Ich hatte vorhin wohl doch recht, als ich dachte, der könnte bekifft sein!

"Ist der blöd???" fragte Frederick!
"Offensichtlich. Oder bekifft! Oder beides!!" entgegnet ich meinen Verdacht vergnügt und grinsend.
Der Kerl stand immer noch da und schien nicht zu verstehen. Ich verstand ihn zwar auch nicht, aber das sollte jetzt nicht mein Problem sein!
Ich stand schließlich vor der Tür um wieder ins Haus zu gelangen, öffnete diese und trat wieder ein. Angenehm warm war es hier.
"Und... findest du auch wieder hier raus, du Held?"
"Das wird sich raustellen!"
Frederick machte sich gar nicht mehr die Mühe, es bösartig klingen zu lassen, anscheinend war er doch etwas überrascht, das alles so glatt gegangen war.

Bis zum Fahrstuhl schwiegen wir beide. Ich holten noch einmal mein altes Handy raus und las die alten SMS-Nachrichten von Silke. Sie lassen mich immer ein wenig ratlos zurück. Das sie sich von mir wegen ihrem Neuen getrennt hatte, werde ich nie verstehen. Das konnte ja für keinen von uns ein gutes Ende nehmen.
Gott, was hatte ich damals geheult. Und dann trat Frederick (damals allerdings noch ohne Namen!) in mein Leben (bzw. in mein Ohr!) und munterte mich auf seine einzigartige Art und Weise auf.

Im Erdgeschoss trottete ich langsam durch die Eingangshalle. Ich ging wieder durch die Drehtür hinaus, und machte sofort die Bemerkung, das Höhe und Wind was Temperaturen angeht ganz schön was ausmacht. Denn hier unten war es angenehm. Wahrscheinlich so um die 18, 19 Grad. Schön!

Plötzlich schoss ein Polizeiauto mit Blaulicht um die Ecke und blieb vor dem Gebäude stehen. Ich ging die Treppen runter und grinste. "Die sind wegen dir hier und nehmen dich mit!!!"
"Wir werden sehen!!!" Ich hatte irgendwie ein gutes Gefühl, das alles weiterhin glatt geht.

Ich lief auf sie zu, bis der ältere, der Fahrer, welcher gerade ausgestiegen war, mich anschaute und mich etwas fragte:
"Entschuldigung, sie kommen doch gerade aus dem Gebäude! Ist ihnen da was merkwürdiges aufegfallen?"
"Öh... nö....! Ich hab es aber auch sehr eilig. Da kann es sein, das mir was entgangen ist! Entschuldigen sie, ich muss weiter!" entgegnete ich . Der Polizist interessierte sich nicht weiter für mich udn ich sah zu, das ich zügigen Schrittes wegkam.

"Du hast mehr glück als Verstand!" Unser Frederick, der kleine Schelm!!! Aber er hatte eigentlich recht, was mir so langsam aber auch bewusst wurde. Aber jetzt nur noch schnell weg!

Ich verschwand gerade um die Ecke, als ich hinter mir mitbekam, wie wohl alles in helle Aufregung versetzt wurde.
Aber da ich eigentlich nur noch aus Frankfurt wegwollte, ging ich einfach weiter. Wenn’s was schlimmes war, lese ich es morgen in der Zeitung. Und besser ich lasse mich da nicht mehr blicken! Der Wachmann könnte jeden Moment unten ankommen und was dann passiert, das will ich eigentlich nicht herausfinden.

Ich lief ein paar Straßen weiter, und fand es endlich wieder.
Da stand es genauso wie ich es verlassen. Mein kleiner, aber feiner Polo, den ich vorher verzweifelt über eine Stunde gesucht hatte. War eigentlich klar, das das mal passiert, wenn ich Landei mal in der großen Stadt unterwegs bin. Ich hatte es überall gesucht, und da ich wahrlich kein Geduldsmensch bin, senkte sich mein Stimmungskurve recht schnell. Ich hasse diese Straßen hier in Frankfurt.

"War doch ein gute Idee von mir, von einem Hochhaus danach zu suchen, oder???" fragte Frederick.
"Ja, ich gebe zu, die....!" Ich wußte nicht wie ich es beschreiben sollte, denn Frederick loben kommt so selten vor, das man sich damit schon mal schwer tun kann!

"Wir hatten aber auch viel Glück, das wir ungeschoren davon gekommen sind!"
"Du hast aber auch immer was zu nörgeln!"
"Ich bin ja schon still!" Ich lächelte wieder, stieg in mein Auto ein, steckte den Zündschlüssel ins Schloss, als mir noch etwas einfiel: "Weißt du was wir vergessen haben, Fred???"
"Also, über diesen Namen müssen wir nochmal reden! Aber nein! Ich weiß nicht, was wir vergessen haben. Sag an!"
"Wir wollten doch noch nachsehen, von welchem Hochhaus sich Silke's Neuer, also der "arme" Silvio vom Dach gestürzt hat!!!"
Ich startete den Wagen und gab Gas!!!

THE END

Sonntag, 23. März 2008

High Towers (Kapitel 18): Knall auf Fall

23.04.2006 13:55 Uhr ...................irgendwo vor einem großen Betonklotz in Frankfurt

Ich sah ihn fallen und fallen. Stock um Stock. Sein Schrei war Markerschütternd!
Starr verharrte ich auf der ersten Treppenstufe. Ich konne nichts tun außer warten und zusehen.

Er prallte direkt vor meine Füße!
"Toll... jetzt bin ich auch noch Zeuge des Vorfalles. Das bedeutet Papierkram! Blöder Arsch! Hättest du nicht warten können?"


Mir fielen fast die Augen aus, aber er versuchte tatsächlich noch mit seinem blittriefenden Mund zu antworten, während im dabei die Zähne ausfielen:
"......ääähhhööötssssssssssssiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiilllllllllllllllllllllllllvvvvvvvvvvvvvvv.......!"

Ich werde wohl nie herausfinden was er mir damit sagen wollte!

FORTSETZUNG FOLGT..................

Mittwoch, 19. März 2008

High towers (Kapitel 17): Im freien Fall



23.04.2006 13:55 Uhr .............irgendwo im freien Fall in Frankfurt


Mein Rücken schmerzte! Und zwar gewaltig!
Nachdem meine Finger den Halt am Rande des Hauses verloren hatten, befand ich mich im freien Fall und konnte in den Himmel sehen!

‚Ziemlich viele Wolken da oben‘, fiel mir auf! 'Ob ich mir den Kopf anstoßen werde, wenn ich da gleich raufschwebe???'

Es lag wahrscheinlich an meinen Schmerzen, gepaart mit den Resten der Drogen vom Vorabend und absoluter Resignation (und Freude, mir keine Ausrede für den Chef ausdenken zu müssen!), das ich eigentlich ganz ruhig blieb.
Ok, "AAAAAAAAAAAAAhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhh!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!" schrie ich zwar trotzdem den ganzen Weg nach unten, das ist wohl normal. Man hat mir ja prophezeit, das ich schreiend zugrunde gehe!!!

Als ich am 11 Stock vorbei fiel, sah ich noch mal kurz meinen Schwarm aus der Marketingabteilung. Ich zwinkerte ihr noch einmal zu, doch wie immer ignorierte sie mich. Kein letztes Lächeln für mich.

Zwischen den Stockwerken 9 und 8 redete ich mir ein, das ich das Lächeln nur verpaßt hätte. Sie wird mir fehlen. Und ich werde niemals herausfinden, wie ein Kuss aus dem zigarettenrauchverschleimten Mund schmeckt. Und niemals erfahren ob sie wirklich 52 ist, und nicht schon 59, wie manche Kollegen vermuten.

'Gleich werde ich Silvio treffen, der mir erzählen kann, was letzte Woche wirklich passierte!
Gleich bin ich unten!'
Ich hatte eigentlich gehofft, das ich an gehaltvolleres denke, wenn es zu Ende geht. Tja, wieder ein Trugschluss!

Ich versuchte mich zu drehen, mal sehen, wie lange es noch dauern könnte. Der Beton kam immer näher, als ich mir so langsam Zweifel ob der Sinnhaftigkeit des Ganzen kamen. Doch bevor ich überhaupt erfassen konnte, was das Wort Sinnhaftigkeit bedeutet, prallte ich auch schon auf. Die Knochen im ganzen Körper brachen, ein stechender Schmerz stieg in meinen Kopf, der ihn offensichtlich auch zum Platzen brachte.
Ich dachte noch schnell über ein letztes Wort nach. Doch das Blut in meinem Mund und die sich darin verteilenden Zähne verhinderten eine Aussprache.
Ich raffte meine letzte Kraft zusammen, meine Stimmbänder verliesen mich

"......ääähhhööötssssssssssssiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiilllllllllllllllllllllllllvvvvvvvvvvvvvvv.......!"

FORTSETZUNG FOLGT..................

Freitag, 14. März 2008

High Towers (Kapitel 16): Genickstarre für Anfänger

23.04.2006 13:53 ...irgendwo in einem Streifenwagen auf den Straßen von Frankfurt

Wir bogen endlich um die letzte Ecke.
Mein Partner hielt sich immer noch fest, den mein Fahrstil hatte brachiale Formen angenommen.


Ich verstehe diese Fußgänger nicht. Da hören sie schon von Weitem eine Sirene, dann müssen sie aber noch mitten auf die Straße rennen, um zu sehen wo es herkommt. Und sind ganz erschrocken, wenn sie beinahe den Dreck aus meinem Reifenprofil rauskratzen können.

Die Sirene war abgestellt, wahrscheinlich etwas zu spät. Wie war das?? Suizidanten, welche auf einem Dach standen, sollten mit einer Sirene nicht aufgeschreckt werden. Ist schon lange her, die Ausbildung. Die meisten Springer sind schon hinüber, wenn ich sie antreffe. Die stört eine Sirene nicht.

"Endlich da...." schrie ich beim bremsen aus!!!
Ich hielt direkt vor einer großen Treppe. Aus dem Auto heraus schauten wir uns um. Erstmal Erleichterung. Da lag niemand auf dem Boden, keine Personen die irgendwo kreisförmig standen. Im Gegenteil, eher wieder diese angsterfüllten Blicke der Passanten, die jetzt wieder glauben, das was schreckliches passiert sein muß, wenn die Polizei vor ihnen mit quietschenden Reifen anhält.


‚Soll jetzt bloß keiner blöde Frage stellen!‘
Eigentlich wollte ich gerade nach oben schauen, aber unser Blick fiel sofort auf einen für diese Umgebung ungewöhnlich gekleideten jungen Mann, welcher gerade die Treppenstufen herunterkam und lächelte.

Als er bei mir war, sprachen wir ihn an:
"Entschuldigung, sie kommen doch gerade aus dem Gebäude! Ist ihnen da was merkwürdiges aufegfallen?"
"Öh... nö....! Ich hab es aber auch sehr eilig. Da kann es sein, das mir was entgangen ist! Entschuldigen sie, ich muss weiter!"
"Ja natürlich!"


Dann ging er weiter, aber ich hatte keine Zeit ihm nachzusehen, denn ich kam mir mittlerweile vor vor wie ein Anfänger! Wo sollte man als erstes hinschauen, wenn einer von irgendwo runter springen will? Natürlich nach oben.
Und als wir hinaufschauten, konnte ich ihn erblicken. Er stand da. Er trug eine Sicherheitsmenschenuniform des Hauses. Kurze Zeit verspürte ich ein DejaVu. Ich dachte jemand hat die Zeit zurückgedreht.


Doch bevor mich der Gedanke vollends gefangen nahm, fing der Junge da oben an wild herum zu gestikulieren. Er sprang auf und ab. Ich wollte etwas schreien, doch da sah ich schon das es zu spät sein würde. Sein Füße hingen in der Luft, und er hielt sich mit beiden Armen fest. ‚Blöder moment um es sich anders zu überlegen!"
Ich wollte los rennen, vielleicht können wir ihn ja noch retten, doch da befand er sich im freien Fall. Nur noch Sekunden vom Aufprall entfernt.....


FORTSETZUNG FOLGT........

Samstag, 8. März 2008

High Towers (Kapitel 15): Ohne Netz und doppelten Boden!!!

23.04.2006 13:52 Uhr .......irgendwo auf dem Dach eines großen Betonklotzes


"Wo bleiben diese verdammten Bullen bloß??? Wenn ich mal einer sein werde, dann geht das schneller!!!"
Ich wurde langsam tierisch nervös.

Ich hatte gerade ziemlich fest zugeschlagen, so dass ich eine starke Schwellung unter meiem rechten Auge spürte, aber so mußte es sein, will ich den glaubwürdig erscheinen. Viermal musste ich es tun. Jedes Mal tat es mehr weh!



Ich öffnete wieder die Tür um zu sehen, was mittlerweile "Sache" ist . Er stand immer noch an derselben Stelle. Doch jetzt plötzlich drehte er sich um! Er grinst immer noch, allerdings nicht mehr so verzerrt wie vorhin, eher erleichtert.

‚Was zu Teufel geht hier vor?‘
Der Typ sprang vom Vorsprung wieder zurück auf das Dach und lief wieder auf die Tür zu.
‚Das kann der doch nicht machen! Wie steh ich den da, wenn er nicht springt. Ich verlier den Job auf jeden Fall. Das muß ich verhindern‘
Ich sprang hinaus ins Freie und lief auf ihn zu. Er lächelte mich an. Ich wollte ihn umrennen, festhalten, sogar kurz selbst vom Dach werfen, doch ich stand nur da. Dieses Lächeln gepaart mit meiner Verwirrung lähmte mich.


Er kam immer näher auf mich.
Der Windzug hier oben war furchtbar laut, geradezu ohrenbetäubend. Er war nun auf gleicher Höhe mit mir. Sah mich an! Grinste! Er sagte etwas. Ich konnte ihn nicht verstanden, der Wind war zu laut. Er lief weiter und lies mich stehen. Endlich konnte ich mich regen und lief ihm hinterher. Er öffnete gerade die Tür um wieder in das Gebäude zu gelangen. Die Tür fiel wieder hinter ihm zu, als ich den Türgriff umklammerte. Wider besseren wissens zog ich die Tür an mich heran. Allerdings so fest, das ich nun den Türgriff in der Hand hielt. Verzweiflung machte sich breit.


Ich stand jetzt bestimmt zwei Minuten da, und starrte den Griff in meiner Hand an. "Was hat der da gerade gesagt?" fragte ich mich selber, obwohl ich wußte das mir das neimand beantworten wird.

Wut stieg in mir auf. Meinen Job bin ich wahrscheinlich los. 'Wenn die mich...oh Gott, wer weiß wann.... hier oben finden?? Oder dieser Bekloppte meinem Chef in die Arme rennt....!!!' Ich wollte gar nicht darüber nachdenken.

Ich trat gegen die Tür, aber das Schloss war eingefallen, es half natürlich überhaupt nichts.
Ich wußte nicht was ich tun sollte. Die Polizei musste ja bald kommen. Vielleicht würden sie ihn ja doch noch schnappen! Das wäre dann auf meine Veranslassung geschehen und ich würde nochmal mit einem blauen Auge (im doppelten Sinne!!!) davonkommen!

Ich rannte an den Rand des Daches, um auf mich aufmerksam zu machen. Ich konnte durch den Lärm sogar die Sirenen hören, sie mussten schon ganz nah sein.

Ich sprang auf den Vorsprung, sah nach unten und da stand auch schon ein Streifenwagen.... und direkt daneben lief dieser Typ. Die unterhalten sich sogar.
Ich schrie "Das ist er! Das ist er! Haltet ihn fest!" Natürlich hörten sie mich in dieser Entfernung nicht.
‚Die lassen ihn gehen‘ Der Typ, der mir all das eingebrockt hatte entfernte sich und ich konnte sehen, wie die beiden Polizisten hier hoch schauten. Ich sprang auf und ab, um auf mich aufmerksam zu machen. Nur leider war mein Sprung etwas zu heftig, den mein rechter Fuß rutschte nach vorne weg und ich knallte mit dem Rücken auf den Vorsprung. Schmerzen durchzogen meinen ganzen Körper, Tränen schossen mir in die Augen.


Ein Großteil meines Unterleibs schwebte im Freien und zog mich nun unweigerlich über den Rand des Hochhauses nach unten. Ich versuchte, mich mit beiden Händen am Rand festzuhalten, mich hochzuziehen.

Vergeblich. Ich fand mit den Fingern keinen Halt.
Ich begann zu fallen....

FORTSETZUNG FOLGT....

Dienstag, 4. März 2008

High Towers (Kapitel 14): Vollgas

23.04.2006 13:51 ...irgendwo in einem Streifenwagen auf den Straßen von Frankfurt

"Wie verzweifelt muß man eigentlich sein, um von einem Hochhaus zu springen???" fragte mich mein Anfänger!
Ich antwortete nicht. Das Blaulicht war an, und Frankfurt war natürlich immer noch verstopft. Ich musste mich konzentrieren. Wie oft ist es schon passiert, das irgendwelche Spinner trotz lautem "Tatütata" auf die Straße gerannt sind und sich dann wunderten, wenn man sie dann fast auf die Hörner nimmt.


Ich mußte an das Bild der Vorwoche denken. Den ramponierten Körper dieses jungen Mannes am Boden. Die ausgelaufene Hirnflüssigkeit! Der rechte Schuh, den wir bis heute nicht gefunden haben. Genauso wie es wohl keinen Abschiedsbrief gab. Zum Glück musste ich nicht die Angehörigen benachrichtigen.

"Schnall dich an!" blaffte ich meinen Beifahrer an.
Dieser Silvio von letzter Woche!!! Kurz vorher hatte er seinen Job in dem Haus als Security-Mensch verloren. Er sei eingeschlafen und ein unbefugter habe sich an ihm vorbei geschlichen. Man konnte dies angeblich auf einem Videoüberwachungsband sehen.
Mit den nachfolgenden Ermittlungen habe ich ja nichts zu tun! Ist vielleicht auch besser so!
"Verfluchter Stau!" rief ich laut aus."Können die nicht schneller beiseite Fahren." Ich möchte ihn nicht schon wieder fallen sehen. Sein Schrei war markerschütternd. Man konnte den Windzug spüren, den er hinterließ.


Ich erinnerte mich genau. Wir hielten vor dem Gebäude an, stiegen aus, ich schaute hinauf, um zu sehen ob da noch jemand steht.... und da kam er mir schon schreiend entgegen! Klatsch! Oder auch Bumm, wie mein Kollege immer sagt.

Ich musste diese Gedanken abschütteln. Mich wieder auf die Straße konzentrieren. Rechts ausweichen. Links ausweichen! Nur noch hier um die Ecke, dann sind wir endlich da!!!!

Fortsetzung folgt........

Dienstag, 26. Februar 2008

High Towers (Kapitel 13): Legenden

23.04.2006 13:51 ............irgendwo auf dem Dach eines großen Betonklotzes

Ich lugte durch die nur einen Spalt geöffnete Tür.
Da stand er immer noch am Rand des Daches.

'Warum zum Teufel ist da kein Geländer?', dachte ich mir. 'Dann hätte er es sich anders überlegt. Oder ich hätte wertvolle Sekunden gewonnen und ihn runter geholt oder.....!!! '

Ich überlegte meine nächsten Schritte.
'Möglichkeit Nr. 1: Ich gehe raus und spiele den Verhandlungsmenschen! Ja, so richtig mitfühlend. Ihn einfach mal fragen was er da macht. Warum und so! Und dann überrede ich ihn runter zu kommen. Wenn das geklappt hat, übergebe ich ihn den Cops und alle sind glücklich. Ich werde zum Ehrenbürger Frankfurts und kann doch noch Bulle werden!

Möglichkeit Nr. 2: Die Bullen kommen rechtzeitig und übernehmen. Dann bin ich erst mal aus allem raus. Nur mein Chef wird wissen wollen, wie der Kerl an mir vorbei gekommen ist.
Möglichkeit Nr. 3: Er springt gleich! Dann bin ich im Arsch, denn dann will der Chef garantiert wissen , wie der es hier hoch geschafft hat.'


Ich dachte nach! Als erstes fiel mir ein, das mein Chef mich auch bei Möglichkeit 1 befragen wird. Ich schaute noch mal raus. Er stand immer noch da und schien Selbstgespräche zu führen. Soll er nur weiter quatschen. Denn dann kann ich mir für den Chef jetzt erst einmal eine Ausrede einfallen lassen.

"Ich war auf’m Klo" fällt weg. Darf man nur in der Pause, es sei den wir sind mindestens zu dritt. "Ich wurde durch einen ... irgendwas halt... abgelenkt, so das er sich an mir vorbei schleichen konnte." Ich kenn‘ den Boss, der hat dafür kein Verständnis.
"Er hat mich niedergeschlagen!" Steh ich zwar blöd da, aber ich denke, das würde der Chef akzeptieren. Wahrscheinlich würde er es sogar begrüßen, schließlich versucht er ja schon seit Ewigkeiten die Chefetage zu überzeugen, das wir Selbstverteidigungskurse benötigen.


Die Kameras in der Halle werden erst wieder zur Feierabendzeit eingeschaltet. Irgend so eine Sparmaßnahme, der Boss hat es mal erklärt, ich hab’s wieder vergessen. Es war sonst niemand da, könnte also klappen. Also die Niederschlagsvariante!

'Was mir noch fehlt ist ein Beule, ein Bluterguß, Blut aus der Nase oder irgendwas, das bestätigt das er mich geschlagen hat. Dem da draußen werden sie nicht glauben, den der ist ja verwirrt... Wenn er springt, noch besser! Dann bleibt nur meine Erzählung! Wäre Perfekt. Dann bleibe ich jetzt hier stehen und gucke zu was passiert.'

Während ich hinaus schaute und mich darüber wunderte das der Kerl da am Rand blöd grinst und nicht springt, arbeitete ich mit der rechten Faust an meiner Legende. Ich schlug mir mit aller Wucht ins Gesicht!!!

FORTSETZUNG FOLGT..........

Freitag, 22. Februar 2008

High Towers (Kapitel 12): Ein Tag wie jeder andere....

23.04.2006 13:50 Uhr ....irgendwo in einem Streifenwagen auf den Straßen von Frankfurt

"Pscht.... Ich hab es dir schon hundertmal gesagt, das....."
Ach was rede ich eigentlich? Er hört wieder mal nicht zu! Tausendmal hab ich es ihm schon gesagt, aber er muß es jedes mal wiederholen. "Ich bin nicht abergläubisch!!" ist dann immer die schnippische Antwort!


Es ist und bleibt eine alte Schutzmannsregel, ganz egal ob man abergläubig ist oder nicht: Egal wie ruhig ein Dienst ist, egal was bisher passierte oder auch nicht passierte, sobald man ausspricht, das der Rest des Dienstes auch so verlaufen soll, dann kommt er! Der eine Fall! Der eine große Fall, der einen für den Rest des Dienstes beschäftigen wird. Ob man will oder nicht!


Aber dieser verfluchte Grünschnabel, den sie mir hier seit drei Wochen auf den Beifahrersitz gesetzt haben will es nicht kapieren. Oder er will das was passiert! Was ich ja verstehen könnte. Frisch mit der Schule fertig, will er jetzt hier draußen die Welt retten! Ich war ja damals nicht viel anders! Die großen Verbrecher wollte ich fangen! Mir nichts gefallen lassen! Ein richtig harter Bulle sein....

Naja, irgendwann werden jedem die Zähne gezogen und man macht nur noch seinen Job. So wie heute! Ein bißchen in Frankfurt rumfahren und mal sehen was sich so ergibt. Obwohl heute wirklich noch nicht viel los war. Könnte fast anfangen den Ordnungsamtspinnern die Arbeit abzunehmen und ein paar Strafzettel schreiben, damit ich überhaupt was Produktives getan habe. Ach was, genießen wir mal einen ruhigen Tag, es werden auch wieder andere kommen!

"Wagen 3 von Einsatzzentrale" Ich hab‘s gewußt. Die liebliche Stimme unserer Funkerin drang durch den Lautsprecher.
"Na geh schon ran, Jungchen! Mal sehen was Madam für uns hat! Du hast es ja so gewollt!"
Der Kleine ging ans Funkgerät und lies sich erzählen was wo wie passiert ist. Ich hörte nicht hin. Ich konzentrierte mich aufs Fahren. Zu viele bekloppte Verkehrsteilnehmer heute wieder unterwegs. Es ist noch nicht mal zwei Uhr mittags, keine Ferienzeit und Frankfurt ist doch mal wieder komplett überfült. Manchmal hab ich das Gefühl alle Arbeitslose Deutschlands leben in oder um Frankfurt. Und sind alle gleichzeitig unterwegs. Furchtbar!


"Du wirst es nicht mögen....!" Mein Streifenpartner hatte gesprochen und riss mich aus meinen Gedanken!
"Was ist es denn?"
"Da will einer springen! Selbes Gebäude wie letzte Woche! Der ist wohl gerade oben und überlegt!"


Ich schaltete Blaulicht und Sirene ein, gab Gas. Ich dachte an den Jungen der letzte Woche zu meinen Füssen auf dem Asphalt lag. Gebrochene Knochen, ausgelaufene Hirnflüssigkeit.... 'Wie war noch mal sein Name. Irgendwas italienisches... ach ja... Silvio......'

FORTSETZUNG FOLGT.....

Sonntag, 17. Februar 2008

High Towers (Kapitel 11): "The answer my friend...."

23.04.2006 13:50 Uhr ......irgendwo vor dem Zugang zum Dach eines großen Betonklotzes

Ich kam oben vor der Tür an.
Ich zog an der Tür, ich bin ja nicht auf den Kopf gefallen, bin ja lernfähig!
Mit den Worten "Du entkommst mir nicht!" stürmte ich das Dach! Ein eiskalter Wind blies mir ins Gesicht. Das es bei solch einem Sonnenschein so kalt sein kann!


Ich schaute mich schnell um! Der Vogel mußte ja irgendwo hier sein. Und tatsächlich, direkt vor mir stand er... auf dem Rand!
"Scheiße!"
'Der will springen! Heute! Jetzt! Hier in meiner Schicht... Dann bin ich meinen Job los! Nicht gut!
Was mach ich jetzt??'


Mein erster Gedanke war auf ihn zu zu rennen und ihn vom Rand weg zu reißen. Doch wenn er mich hört oder sieht und dann springt bin ich fällig.
Wieder runter gehen und so tun als ob nix gewesen wäre? Dann springt er und man wird fragen wie er rein gekommen ist. Eine plausible Ausrede, die mich nicht den Job kosten wird fällt mir gerade nicht ein.
Vielleicht mit ihm reden. Die in den Krimis im Fernsehen bekommen das ja auch manchmal hin1 Ein Versuch wäre es wert.
"Hallo?.... hören sie mich?" Ich war vielleicht 7,8,9 Meter von ihm entfernt. Dieser verfluchte Suizidant stand da am Rand und schaute angestrengt nach rechts und links und redete mit sich selbst. Zumindest bewegten sich seine Lippen. Wegen des Windes konnte ich ihn nicht verstehen. Und er mich wahrscheinlich auch nicht!


"Verflucht!" brüllte ich! Er reagierte wieder nicht.
'OK! Schluss damit! Ich ruf jetzt die Bullen!'

Dann kann ich mich wenigstens ein bißchen beruhigen und mir eine Ausrede ausdenken, wenn er bis dahin noch nicht gesprungen ist!
Vielleicht diskutiert er es mit sich erst noch ein wenig aus! Das könnte mir noch ein wenig Zeit verschaffen.
Ich holte mein Diensthandy hervor auf welchem die Nummer des zuständigen Reviers eingespeichert ist. Aber dazu mußte ich zurück ins Gebäude. Hier draußen versteht man sein eigenes Wort nicht!


Ich ging zurück ins Treppenhaus, lies die Tür noch einen Spalt offen um den Spinner im Auge zu behalten.
Jetzt geht’s um Sekunden!
"Ja, Hallo.... da will einer springen...glaub ich.... also der steht zumindest hier am Rand auf dem Dach....ist doch egal wer ich bin, ich warte hier...wie, wo "Hier" ist??? Achso...." Müssen die so viel Zeit verplempern ?? Der springt doch gleich! "Also hier, das bedeutet hier in Frankfurt,....."


FORTSETZUNG FOLGT......

Sonntag, 10. Februar 2008

High Towers (Kapitel 10): Am Rande des Wahnsinns

23.04.2006 13:50 Uhr ......auf dem Dach eines großen Betonklotzes

"Wenn du nicht so ein Hornochse wärst, wäre ich glatt stolz auf dich! Jetzt bin ich aber auch gespannt wie du es zu Ende bringst!"
Vor mir befand sich die Tür zum Dach. Bevor ich darüber nachdachte, ob diese jetzt verschlossen sein und meinen ganzen Plan zu Nichte machen könnte, nahm ich den Türgriff und zog gleich an der Tür. Und ja: sie war offen, und ging nach innen auf.


Ich trat nach außen und schaute mich um. Extrem viel Wind in dieser extremen Höhe. Er pfiff um mein Gesicht, so daß ich meine Gescihtsmuskeln zusammenziehen mußte. Und laut war er, sehr laut!!!
Ich fragte mich, welche Richtung ich nehmen sollte. Bringt ja nichts, wenn ich die falsche Seite wähle, und auf ein anderes Dach stiere. Hab nicht ohne Grund dieses Haus gewählt, ist ja schließlich hoch genug.


"Soll ich dir bei der richtigen Wahl helfen, du Hohlbrot?" fragte mich Gisbert ganz fürsorglich.
Hinter mir fiel die Tür ins Schloß!




Ich entschied mich für den Dachrand direkt vor mir. Der dürfte auf die Straße zeigen. Das müßte der Richtige sein!! Während ich mich in Bewegung setzte, holte ich mein Handy hervor! Mein Altes, welches ich für den Notfall im Schrank aufbewahrte, da mein neues, gerade mal 2 Monate alt, heute morgen den Geist aufgegeben hat.
Ich wollte nach der Uhrzeit sehen, aber ich blieb wieder bei den SMS-Nachrichten hängen. Die hatte ich heute morgen entdeckt. Die waren noch nicht gelöscht und die hatte ich bereits verdrängt. Die alten Nachrichten von Silke, meiner ehemals guten Seele, meiner ehemals treuen Freundin. Es waren Nachrichten aus einer besseren Zeit, die heute nur noch dazu dienen, eine ohnehin miese Laune endgültig zu verderben! Das hatte ich heute morgen auch noch gebraucht!!!


Ich schritt weiter auf den Rand zu!
"Da bin ich jetzt aber mal gespannt was du daraus machst.... Versager!"
Ich hörte nicht hin. Und sprang auf den Vorsprung am Rand des Daches.....

FORTSETZUNG FOLGT....

Mittwoch, 6. Februar 2008

High Towers (Kapitel 9): In der Hektik liegt die Furcht!

23.04.2006 13:48 Uhr ......irgendwo in einem Fahrstuhl eines großen Betonklotzes

Fahrstuhlfahrten dauern an sich schon immer furchtbar lange. Schlimmer ist es allerdings wenn man es eilig hat.
Und am Schlimmsten dann, wenn man es eilig hat, immer noch leicht benebelt vom Vortag und das Adrenalin dazu durch die Venen pumpt! Unter anderen Umständen hätte ich jetzt meinen Spaß, aber so....


Ich holte mein Handy hervor! Natürlich kein Netz, ich hatte aber auch nichts anderes erwartet!
Jetzt musste ich mich nur noch entscheiden, ob das Gut oder Schlecht war! Wenn mein Schichtleiter mitbekommt, das ich ohne Bescheid zu geben , den Posten verlassen habe, dann hagelts, aber keine Geldscheine! Wenn er mich dann auch noch nicht erreichen wird, dann.... Warum wurde Silvio noch mal gefeuert???


Dann ist vielleicht doch besser das er mich nicht erreicht! Hab ich wenigstens ein paar Sekunden mehr Zeit mir eine Ausrede zu überlegen! Zum Beispiel wurde die Bank gegenüber überfallen, ich bin rüber, schlug den Bankräuber k.o., verlor dabei aber leider mein Handy, welches beim Rüberrennen in den Gully fiel. Es dauerte, nach dem ich den Räuber den Bull... ich meine natürlich der Polizei übergeben habe, bis ich das Handy wieder herausgefischt hatte....
"Ob er mir das abkauft???" fragte ich mich selber! Na ja wir werden sehen!

Bing! Oberster Stock! Schnell raus und dieses Subjekt ausfindig machen. Wenn er denn hier ist?
Ich entschloss mich erst einmal stehen zu bleiben und zu horchen.

Außer mir ist hier niemand! Also müßte man ihn hier, in diesem Stockwerk mit ohne Teppich doch hören. Hier hallt es doch viel mehr!

Klack! Das war eine Tür ! Von da vorne!
Ich hastete los!
'Was will der Kerl bloß hier?'

Zum Klauen ist das hier der falsche Stock. Jemanden treffen kann er hier auch nicht. Vielleicht ist es ein Stalker! Vielleicht will er was von der kleinen aus der Marketingabteilung, die mich jeden morgen so anlächelt. Ja die ist süß, finde ich! Die Kollegen sehen das zwar anders, aber mich stören 25 Pfund zuviel, Brillen mit Fenstergläsern und unrasierte Beine nicht. Für eine geschätzte 52-jährige ist die Klasse!
"Nicht träumen!" mußte ich mich selbst ermahnen! 'Finde den Kerl! Schnapp ihn! Schmeiß ihn raus, wenn er keine gute Erklärung hat! Werde der Held des Tages!'

Ja, das wäre schön...

Ich träumte schon wieder!
Ich suchte nach der Tür. Ich schaute den linken Gang hinunter. Linke Hand zwei Türen zu Büroräumen, rechte Hand eine! Am Ende des Ganges die Tür zum Treppenhaus!
Ok, die Türen abarbeiten. Die beiden links... nichts! Die eine rechts... nichts!
Bleibt nur das Treppenhaus. Ich drückte gegen die Tür. Lies sich nicht öffnen. Aber das geht doch nicht. Er muß doch hier sein!!! Ich nahm den Türgriff noch mal in die Hand und drückte mit aller Gewalt. Nichts. Ich verlor langsam die Kontrolle, wurde wütend, drückte und zog an der Tür, da ging sie plötzlich auf. Natürlich nach Innen! Mir fielen nicht genügend Tiernamen ein, um mich selbst zu beleidigen!

'Ok! Positiv denken! Noch ist nichts vorbei!'

Nächste Entscheidung. Ist er hoch oder runter? Ich entschied mich für unten! Der weiß wahrscheinlich selbst nicht so richtig wo er hin will! Er sucht jemanden, von dem er weiß, das er irgendwo oben ist, und jetzt arbeitet er sich nach unten durch,oder was auch immer! Ich hab keine Zeit mehr. Ich nahm die ersten Stufen, da hörte ich über mir eine Tür ins Schloß fallen. Erschrocken drehte ich mich um. "Also doch hoch!" Die Worte hallten durch das Treppenhaus!!! "Da oben bist du mein....hehehe....!" Ich rannte nach oben und überlegte mir bereits die ersten Worte, mit denen ich ihn zum Gehen überreden werde....... bevor mir ein schrecklicher Gedanke kam!

FORTSETZUNG FOLGT......

Samstag, 26. Januar 2008

High Towers (Kapitel 8): Die Uhr tickt...


23.04.2006 13:48 Uhr ........irgendwo im obersten Stockwerk eines großen Betonklotzes

'Endlich, der 23. Stock war erreicht, nun dauert es nicht mehr lange.
Dann hat dieser Alptraum endlich ein Ende!'
Frederick (also mein "neuer Freund", nicht mein Quälgeist!) hatte zudem auch noch recht. Hier wurde renoviert! Kein Mensch weit und breit zu sehen!
Ich schaute rechts! Ich schaute links! Irgendwo muß es doch zum Treppenhaus gehen, damit ich endlich aufs Dach komme?


Ich mußte mich schnell entscheiden, also ging ich nach links. Ich sah viele leere Räume, manche noch nicht tapeziert oder verputzt, viele Werkzeuge in Werkzeugkisten und auf dem Boden, Dreck, Schmutz, Farbe....

'Irgendwo müßte doch eine Tür sein?'
"Dann mach doch halt die Augen auf!" Frederick, der wohl nicht so ganz mit seinem neuen Namen zufrieden war, klang irgendwie gereizt! 'Sehr gut, dann hält er vielleicht das Maul!'


Mir fiel auf, das so ein Stockwerk ganz schön groß wirkt, wenn keine Möbelstücke rumstehen.
Ich irrte einen Gang entlang, dann den nächsten und dann wieder einen.

'Sind ziemlich lang hier! Oder sind es gar die selben?' Denn es dauerte nicht allzu lange bis ich die Orientierung verlor, und tatsächlich: Da waren wieder die Aufzugstüren.

Mir lief langsam die Zeit davon, der Wachmann wird schon auf dem Weg sein! Der war zwar ziemlich langsam, aber davon weiß der Fahrstuhl ja nichts! 'Der wird ihn zu mir bringen! Bei meinem Glück auch recht bald!
Ich drehte mich einfach dreimal im Kreis und lief in die Richtung, in der ich stehen blieb. Also nun den anderen Gang entlang, wieder rechts, dann links.....


"Blödmann" Nein, Frederick hatte das Motivieren nicht verlernt!
Doch da war eine Tür! 'War die vorhin schon da? War ich überhaupt schon einmal in diesem Gang? Da ist ein Schild mit Treppen drauf, das dürfte ein Treffer sein.'
Ich sprang auf sie zu, schnappte nach dem Türgriff, drückte, und werde nun anmerken, das es irgendwie bescheuert ist, das der Fahrstuhl bis in den obersten Stock fährt, aber die Tür hier oben abgesperrt ist.
"Du schaffst es nicht, du schaffst es nicht!" höhnte Frederick. Kurz, nur ganz kurz hatte ich das Verlangen in mein rechts Ohr zu greifen um ihn mal ordentlich zu schütteln. Doch ich kam schnell zu dem Schluß, das es wahrscheinlich mir mehr weh tut als ihm!


Ich schaute mich um und sah einen Hammer. Ich bin kein Handwerker und aus Zeitgründen und dem langsamen entstehenden Verlangen etwas zu zerstören (Sie würden mich verstehen, wenn sie Frederick kennen würden!) versuchte ich es nun mit roher Gewalt. Ich bin nicht soweit gegangen, um jetzt aufzugeben!
"Wenn nicht jetzt, wann dann...." fing Frederick an zu singen! 'Nervensäge!'
Ich schlug einmal, zweimal, dreimal... Es half nichts! Nackte Verzweiflung ergriff mich. Ich packte wieder den Türgriff, und rüttelte... nur um festzustellen, das sich die Tür nach innen öffnet.
"Du hast es geschafft! Jetzt bin ich wirklich sprachlos.....!" Ich auch. Ich versucht nicht zu denken, in eine paar Minuten wird dieser Fauxpas vergessen sein. Hoffte ich!
Ich ging ins Treppenhaus und rannte die Stufen nach oben zur Tür aufs Dach. Denn im Hintergrund hörte ich einen Fahrstuhl ankommen.....

FORTSETZUNG FOLGT.....





Sonntag, 20. Januar 2008

High Towers (Kapitel 7): Alternativplanung


23.04.2006 13:45 Uhr ......irgendwo in einer Eingangshalle eines großen Betonklotzes


Während ich auf der Anzeige beobachtete, wie hoch sich der Fahrstuhl mit diesem Eindringling bewegt, rief ich bereits denn anderen Lift schon mal herbei! ‚Bin ja nicht blöd und will ja Zeit sparen!' Ich sah auf die Stockwerkanzeige 'Na toll, der andere Fahrstuhl ist natürlich im 19 Stock. Der muß jetzt aber her! Und zwar schnell!‘
Ich drückte mehrfach auf den Knopf, obwohl ich natürlich ganz genau wußte, das ihn das auch nicht schneller macht. Was mir in meiner Aufregung aber egal war, denn vielleicht wirkte es ja heute zur Abwechslung mal....


‚Wenn ich nur dran denke was passiert wenn der Schichtleiter das mitbekommt! Ich könnte mein Sachen packen. Letzte Woche hat es denn Silvio erwischt, weil er...‘ Weiter konnte ich mich nicht erinnern, denn ich sah, das "sein" Fahrstuhl im 14. Stock anhielt.
Das Glück kehrte zurück! In diesem Stockwerk befindet sich nur die Cafeteria und ein paar wenige Büros auf der anderen Seite. Da würde ich ihn leicht finden.
Mein Fahrstuhl schien sich ohne Unterbrechungen seinen Weg weiter nach unten zu bahnen. Denn 8. hatte er soeben passiert.


Doch dann bewegte sich der Fahrstuhl meines "Widersachers" wieder. Was nun? Ist er ausgestiegen? Hat er sich nur verdrückt? Ist einer eingestiegen? "Oh Gott" flüsterte ich mit zusammen gepreßten vor mich hin.
‚Was mach ich jetzt... ok einen Ausweichplan... denk an Silvio...und was aus ihm wurde, nach dem er entlassen wurde... das passiert mir nicht!!!‘
"Nein ich bekomme ihn" redete ich mir immer wieder ein.


Bing! Mein Fahrstuhl war da um die Verfolgung aufzunehmen!
‚Was mach ich nur, wenn ich auch durch einen Mitarbeiter des Hauses aufgehalten werde und der Aufzug unplanmäßig hält?‘
Moment! Mir fiel der Vorzugsschlüssel ein, der hinter dem Wachtisch liegt! Damit könnte ich durch jedes Stockwerk fahren, ohne aufgehalten zu werden! Ich rannte los, und sofort wieder zurück, zog meine Jacke aus und legte sie zwischen die Fahrstuhltür... wäre ja jetzt noch schöner, wenn das Ding wieder abhaut!


Während ich aber nun endgültig wieder zum Wachtisch rannte bzw. wieder mehr rutschte war ich doch stolz auf mich, das die "Tüte" gestern wohl doch nicht alles weggeblasen hatte. Es beruhigte mich doch. Und zwar so sehr, das ich beschloß, sofort heute Abend nach der Arbeit wieder eine zu rauchen!Zur weiteren Beruhigung!
Am Wachtisch suchte und suchte ich den Schlüssel in jeder Schublade, um natürlich festzustellen, das er selbstverständlich in der letzten lag, welche ich öffnete!


Mit dem Schlüssel in der Hand rannte ich zurück! Ich mußte nun plötzlich daran denken, das ich "seinen" Fahrstuhl außer acht gelassen hatte. Auch egal. Der Fahrstuhl befand sich mittlerweile im obersten Stock! Ausgerechnet, in demjenigen, welcher gerade renoviert wird.
Ich beschloß jetzt erst mal dorthin zu fahren! Das Stockwerk ist derzeit leer, da dürfte er schnell zu finden sein...wenn er denn da sein würde.


Mittlerweile hoffte ich nur noch das alles gut geht, rationales denken viel mir immer schwerer. Und als ich dann noch meine Jacke aufhob, welche von der Fahrstuhltür, welche sich ständig schließen wollte, leicht zerrissen und verdreckt war, kam noch Verzweiflung hinzu. Das blöde Ding mußte ich mir doch selbst kaufen. Nur Hosen, Hemden und Schuhe wurden gestellt, die Jacke mußte bei Bedarf selbst erworben werden. Natürlich zum Vorzugspreis für die Firma. Heuchler!
Ich nahm die Jacke, stieg in den Fahrstuhl, führte den Schlüssel ein, drückte auf die 23 und versuchte mir einen Ausweichplan zu überlegen... sowie eine Jobalternative.

Fortsetzung folgt.....

Samstag, 19. Januar 2008

High Towers (Kapitel 6): Ohrgasmus



23.04.2006 13:48 Uhr .... irgendwo in einem rechten Ohr, welches einer Person gehört, welche in einem Fahrstuhl in einem großen Betonklotz fährt

"Frederick?????? Mein Gott, bei über 5 Milliarden Menschen mit Ohren auf dieser Welt, aber ich mußte ausgerechnet hier landen......"


FORTSETZUNG FOLGT.....

Sonntag, 13. Januar 2008

High Towers (Kapitel 5): Oben ist Unten

23.04.2006 13:45 Uhr ......irgendwo in einem Fahrstuhl eines großen Betonklotzes

‚Dolle Fahrstuhlmucke‘ war mein erster Gedanke nachdem mein Puls nach wenigen Sekunden sich langsam wieder in normale Gefilde absenkte. ‚Wie hieß das Lied noch gleich???‘ Ich würde bestimmt gleich drauf kommen!

Der Fahrstuhl arbeitete sich immer weiter nach oben, zu erkennen an den schönen Lämpchen, welches bei jedem neu erreichtem Stockwerk ein paar Zentimeter weiter oben aufleuchtete.
Ich flüsteret vor mich hin : "Es geht Aufwärts!" Ich mußte schief grinsen! Kam jetzt, so kurz vorm Ziel, der Galgenhumor????
"Hast du fein gemacht... ganz klasse...." Mir fiel kein passender Name für meinen "kleinen Freund im Ohr" ein.... und außerdem hielt der Fahrstuhl plötzlich an!
‚Mußte das den jetzt auch noch sein?‘ fragte ich mich selbst und meinen "kleinen Mann".
‚Ich will meine Ruhe und das alleine hinter mich bringen. Es reicht doch schon, das der Sicherheitsmensch mich gesehen hat. Ok, ganz ruhig bleiben! Wo sind wir hier denn, ... hm ja... 14 Stock. Die Hälfte hätten wir ja schon!‘ Meine Gedanken rasten.


Da öffnete sich die Tür. Ein Mann, ca. 40 – 45 Jahre in einem furchtbar häßlichen schwarzen Anzug mit der dazu passenden furchtbar häßlichen Krawatte und akkurat gescheiteltem, glänzend gegeeltem schwarzen Haar (furchtbar häßlich nebenbei bemerkt) stand dann da vor mir.
Er schaute mich verdutzt an. So was wie mich hatte er nicht erwartet. Man sah ihm förmlich an, wie sich in ihm der Wunsch ausbreitete, auf den nächsten Fahrstuhl zu warten. Ich würde ihn nicht davon abhalten.
Doch entgegen meiner Vermutung und meiner Hoffnung betrat er doch den Fahrstuhl, aber drehte mir sofort den Rücken zu.
Ich mußte ihn loswerden! "Ich fahre nach oben!" Mit etwas Glück würde er jetzt wieder hinaustreten.
"Ich auch!", war sein knapper Kommentar!
"Welchen Stock darf ich drücken!" Plan B: Freundlich sein und versuchen nicht weiter aufzufallen.
"In den 19. Danke!"


Ich drückte die 19. Die Tür schloß sich und der Fahrstuhl setzte sich in Bewegung.
Der Mann im Ohr: "Du wirst scheitern, du wirst scheitern! Auch hier wirst du scheitern, verflucht noch mal"
"Schnauze!" entfuhr es mir... nicht nur gedanklich, sondern auch verbal.
"Pardon??" Der Anzugtyp hatte mich natürlich gehört. Und natürlich war er noch mehr irritiert als vorher! Er drehte sich halb zu mir um und musterte mich von oben bis unten in weniger als einer Sekunde.
Mir fiel auf Gedeih und Verderb keine Ausrede ein also versuchte ich es mit "vom-Thema- (welches Thema!) ablenken".
"Wie kommt man den vom obersten Stock auf das Dach? Wissen sie das zufällig?"
"Nein, da kann ich ihnen nicht helfen, tut mir leid! Aber der oberste Stock wird gerade renoviert, allerdings sind derzeit keine Arbeiter da... die streiken oder sowas!"
"Idiot, erzähl im doch gleich was du vorhast!" Langsam machte der "kleine Mann" mich wütend! ‚Aber warum gab der Typ mir bereitwillig so viele Auskünfte? Wollte er damit erreichen das ich alle Informationen auf einmal habe und ihn nicht noch einmal anspreche? Irgendwie wirkt der angewidert! Hat aber Angst zu fragen ob ich hier her gehöre! Hehe.... typischer Wohlstandsheini....‘


Wir erreichten den 19. Die Tür öffnete sich, der Anzugtyp verließ schnellen Schrittes den Fahrstuhl!
Gottsei dank, der ist weg... Aber da fiel mir noch was ein!
"Entschuldigung... eine Frage hätte ich noch!"
"Äh... ja bitte!" Leicht verwirrt drehte er sich noch mal um!
"Wie heißen sie den mit Vornamen? Mein Freundin bekommt bald unser drittes Kind, und uns gehen die guten Ideen für schöne Vornamen aus. Ich suche überall nach Inspiration!" Ich konnte nicht glauben was ich da redete, aber das wollte ich jetzt doch noch klären!
Er schaute mich an! ‚Entweder war er über die Frage verblüfft, oder er dachte kurz über en Untergang des Abendlandes nach, da ich bereits dabei war den dritten Wanst auf die Welt loszulassen? Scheint ein schockierender Gedanke zu sein, so wie der guckt... Leider werden er und ich uns bestimmt nicht wiedersehen, so daß ich ihm diese Angst wenigstens nehmen könnte!‘
Äh, mein Name... äh... ich heiße Frederick!" Und dann verschwand er nach rechts auf den Gang, und bevor ich mich bedanken konnte schloß sich die Tür und der Fahrstuhl fuhr weiter nach oben....
"Mann, was seit ihr für Flachschippen... ihr alle Beide!"
"Ruhe, Frederick!"
Da war der kleine Mann im Ohr plötzlich still! Ich erfreute mich an dem glücklichen Zufall mit den Renovierungsarbeiten im obersten Stock und ich lauschte der Fahrstuhlversion von R.E.M’s "Man on the Moon"....



FORTSETZUNG FOLGT.....



Mittwoch, 9. Januar 2008

High Towers (Kapitel 4): In der Ruhe liegt die Kraft

23.04.2006 13:45 Uhr ....irgendwo in einer Eingangshalle eines großen Betonklotzes


'Vielielleicht will er ja nur nach dem Weg fragen??? Vielleicht ist er Architekturstudent und will die Halle begutachten? Vielleicht gehört er ja zu irgendjemanden im Haus?'
Viele Möglichkeiten schossen mir durch den Kopf. 'Soll er doch erst mal herkommen. Vielleicht gibt es für alles ein vernünftige Erklärung' dachte ich mir....
.... und schien mich ganz gewaltig zu täuschen, denn der komische Vogel will wohl gar nicht zu mir. Er schaute nicht her, sondern läuft... ja wohin eigentlich!!!

Immer noch leicht betäubt durch den sekundenlangen Sekundenschlaf konnte ich ihm nur hinterher blicken.
Jetzt schaut er auch doch noch, aber sehr auffällig hier herüber.
"Entschuldigung, wer sind...." Endlich gelang es mir, ein paar Worte zu formen. Jetzt schaut er wieder nach vorne, und läuft direkt auf den Fahrstuhl zu!
"Nicht mit mir Freundchen!" dachte ich mir und stand auf. Dabei riss ich mein Buch zu Boden. "Sicher durch den Einstellungstest! Ausgabe 3: Die Polizei in Niedersachsen!"
'Wenn ich den komischen Kauz jetzt bekomme, und der vielleicht noch irgendwas vorhatte, das würde sich doch gut bei einem Bewerbungsgespräch machen. Nicht so wie in Hessen, wo sie mich nicht nehmen wollten weil ich angeblich "Spuren von Marihuana" im Blut hatte. Idioten, das hat doch jeder, und ausgerechnet bei mir müssen die was finden.'


Ich rannte los, allerdings nicht so schnell ich konnte. Wollte ich auch gar nicht. Der Fahrstuhl ist doch sowieso irgendwo oben, und wenn mich jemand beobachtete, könnte ich schön gelassen und "cool" wirken wenn ich ihn rausschmeißen würde. Hoffentlich würde sein Widerstand nicht zu groß sein... das Hemd konnte ich gestern erst abbezahlen!

"Bing!" "Was zum Teufel..." schoß es mir durch den Kopf. Die Tür ging auf. Ich verschärfte das Tempo, aber auf diesem glatten Boden hatte ich keine Chance. Als ich endlich an der Tür ankam, war er schon im Fahrstuhl, und ich konnte nur noch hilflos mitanshen sie sich die Türen schlossen.
"Ich krieg dich, du verdammter Mistkerl" schie ich , aber dazu mußte ich erst einmal abwarten und sehen in welchem Stock er hält. Ich hoffte inständig, das mich niemand gesehen hatte....

FORTSETZUNG FOLGT.......


Donnerstag, 3. Januar 2008

High Towers (Kapitel 3): Der Pfad des Gezechten

23.04.2006 13:44 Uhr ....irgendwo in einer Eingangshalle eines großen Betonklotzes

'....... welche mir plötzlich viel größer vorkam, als es von außen den Anschein machte.
Gibt es also auch einen Unterschied zwischen "gefühlter Weite" und "tatsächlicher Weite"? '


"Tatsächlich" dürften es 25 m sein, gefühlt etwa 250 m. Der Fahrstuhl wirkte jetzt ziemlich weit weg. Ich entschied mich dazu, nur geradeaus zu schauen... zielgerichtet die Fahrstuhltür im Auge zu behalten und mich durch nichts aufhalten zu lassen. Das war mit jetzt alles zu wichtig hier!

'Jetzt hier und nur hier werde ich alles zum gewünschten Erfolg führen können!' schoß es mir durch den Kopf.
"Das wäre ja das erste Mal!" entgegnete der kleine Mann. Ich dachte kurz darüber nach, ihm einen Namen zu geben, aber ich wollte mich ja nicht ablenken lassen und ignorierte ihn.


Nach etwa zehn Schritten ging mein Kopf doch nach links. Ich war einfach zu neugierig. Ich wollte sehen wie der Kerl in seinem akkurat gebügelten Hemd unter seinem schicken Uniformjäckchen, welches er garantiert von Mutti waschen läßt, und welches er bei seiner Einstellung hundertpro auch noch selbst bezahlen mußte auf mich zu gerannt kam, um mich von meinem Vorhaben abzuhalten. Dabei hat der doch keine Ahnung! Vor allem nicht davon, was ich überhaupt vorhatte!
Ich dachte, 'Das ist bestimmt auch so ein kleiner Möchtegernheld, welcher den Einstellungstest bei der "Bullerei" nicht geschafft hat und nun wenigstens hier eine kleine Uniform tragen kann, um irgendwelche Leute herum zu schubsen. Warum sonst sollte er hier wohl sitzen? Ein kleiner Verlierer!'
"Genau wie du!"
Was sollte ich meinem kleinen Mann jetzt nur entgegnen? Er hatte ja recht!


Aber Moment mal! Der Typ regt sich ja überhaupt nicht. Ist er am Ende gar noch blöder als er aussieht? Laufen hier etwa öfter Leute wie ich herein? Oder ist er einfach nur "Stoned!"
Egal, das war, ist und wird nie mein Problem sein. Mein Problem sieht ganz anders aus...
Mittlerweile hatte ich schon mehr als die Hälfte des Weges zurückgelegt...
"Entschuldigung, wer sind...." waren Worte die von irgendwo hinter mir in meine Gehörgänge drangen. Ok, er ist aus seiner Lethargie erwacht. Wahrscheinlich ist er mittlerweile auch in Bewegung...


Und tatsächlich! Als ich es doch noch einmal wagte, den Kopf zu drehen, stand er gerade auf und schien dabei irgendwas vom Tisch zu werfen. Er bewegte sich auf mich zu. Zum Glück ist sein Tisch sehr groß, und es würde für mich noch wertvolle Sekunden bedeuten, die er benötigte, um ihn zu umrunden.
Als ich den Kopf wieder nach vorne drehte, bemerkte ich, das ich mein Ziel erreicht hatte. "Jetzt bitte, lass den Fahrstuhl auch hier unten sein!" stieß ichn hervor. Ich drückte den Türknopf! Aus den Augenwinkeln konnte ich erkennen, das etwas weiter rechts sich ein weiterer Fahrstuhl befand. Der wäre Luftlinie näher zu mir und weiter zum Empfangstisch. Das hätte schneller gehen können. "Mist, verda...."


"Bing" Die Fahrstuhltür vor mir öffnete sich. Ich sprang hinein, drehte mich um, drückte den obersten Knopf und konnte, kurz bevor sich die Türen schlossen, noch die Umrisse des Sicherheitsfuzzis erkennen, wie er auf dem glatten Boden vor die Tür rutschte.

Der Fahrstuhl setzte sich in Bewegung. Zum ersten Mal hatte ich die Gelegenheit, um zu überprüfen, wie viele Stockwerke es hier überhaupt hat. 23 Stockwerke. "Das würde reichen", dachte ich mir!
"Na, hoffentlich!" Es ist wirklich an der Zeit, ihm einen Namen zu geben.

FORTSETZUNG FOLGT....




Dienstag, 1. Januar 2008

High Towers (Kapitel 2): Gute Nacht süßer Prinz

23.04.2006 13:44 Uhr ....irgendwo in einer Eingangshalle in einem großen Betonklotz

"Ich hätte die Tüte gestern abend besser weglassen sollen... obwohl.... och nö, dann wär‘ mir ja so einiges entgangen...höhö!!"

'Wieder mal einer dieser langweiligen Tage hier hinter meinem Marmorschreibtisch in diesem hoch wichtigen Bunker irgendwo in Frankfurt.... Besonders der Marmorschreibtisch kommt bei den Damen immer wieder toll an... Was die Mädels auf dem Land doch für Vorstellungen haben, wenn man erzählt, das man in Frankfurt arbeitet und einen Schreibtisch hat! '

'Was’n Glück das ich heute die Tagesschicht habe... schön unter der Woche, da tut sich hier ja nie irgendwas. Irgendwie befremdet es mich doch, das es niemanden interessiert, das ich hier mit dem Kopf auf den Händen sitze.... sogar die Augen könnte ich jetzt schließen... und niemanden würde es interessieren...'
So saß ich heute wieder einmal auf meinem Sitz und hörte meinen Gedanken zu, die sich einfach nicht beruhigen wollten und immer wieder hin und her sprangen , zu. Eigentlich wollte ich die Ruhe nutzen und ein wenig lesen, aber der gestrige abend war ziemlich hart. Und dann packte der bescheuerte Heiko auch noch den Joint aus! Wo er eigentlich ganz genau weiß, das ich mich im Moment von dem Zeug fernhalten will! Naja, war dann wie immer! es bleibt halt eine schlechte Angewohnheit....

'So, ich sollte mal die Augen öffnen und mal doch ein wenig weiterlesen...', dachte ich mir so. Gedacht, getan! Doch durch meine schlaftrunkenen Augen sah ich da so einen komischen Typen hinter der Drehtür in Jeans und Lederjacke. "Was will der den hier?" fragte ich mich. Unwahrscheinlich das der hier rein will, oder?
Meine Reaktionen waren noch sehr verlangsamt, ich konnte mich noch nicht wirklich rühren! Ich war vermutlich doch ein wenig tiefer dem Sekundenschlaf zuvor verfallen als ich es vermutete, so das ich erstmal nur starren konnte!


"Moment mal, der kommt ja jetzt wirklich hier rein.... nein, falsch.... der ist schon drin...!!!!"

FORTSETZUNG FOLGT.......

Mittwoch, 26. Dezember 2007

High Towers (Kapitel 1): Der Anfang vom Ende


VORWORT


Diese Geschichte ist "..." gewidmet, denn "Inspiration" ist da, wo man danach sucht!


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23.04.2006 13:42 Uhr ....irgendwo vor einem großen Betonklotz


"Heute ist es also so weit!!! Ich wußte das es so kommen wird! Es war einfach irgendwie nur logisch!"

Ich stand, hier irgendwo in Frankfurt. Irgendwo ist gut. Kein Ahnung wo ich hier genau war. Sieht wie ein Bankenviertel aus. Moment..... die Ecke da drüben kannte ich sogar. Da war doch mal ein Werbespot im Fernsehen. Der muß doch hier gedreht worden sein. War wohl kein Guter. Konnte mich nicht mehr daran erinnern, wofür er war!
"Ist auch egal!" sagte ich mir

"Mein Gott ist das hoch. Und da muß ich jetzt rauf! Warum geht so was nicht auch einfacher???" sagte ich zu mir selbst!
Ich setzte mich in Bewegung. 'Jede Reise beginnt mit einem ersten Schritt'. Was in diesem Fall die erste von ca. 20 Stufen war, welche ich zurücklegen mußte, wenn ich in dieses Gebäude hinein wolle. Falsch! In welches ich hinein muß!

"Warum muß so was ausgerechnet mir passieren?" Diese Frage kreiste in meinen Gedanken immer wieder umher. Und bei jeder zurückgelegten Stufe drehte sie sich schneller!!

"Gegenfrage, du Idiot! Wem außer DIR soll es den passieren?" Der kleine Mann in meinem Ohr war wieder mal in sehr erheiternder Stimmung!
Die Antwort blieb ich ihm aber schuldig. Ich wollte mich nicht mit ihm unterhalten. Er war wieder mal irgendwie so negativ.

Die Stufen wurden immer schwerer. Nach der Hälfte hielt ich kurz inne und schaute noch einmal den riesigen Betonklotz hinauf, welcher mir gerade jetzt an diesem (zumindest wettermässig) wunderbaren Tag Schatten spendete.

'Es gibt doch immer diesen Unterschied zwischen "gefühlter Temperatur" und "tatsächlicher Temperatur"! Gibt es auch eine "gefühlte Höhe" und eine "tatsächliche Höhe"? Oder "gefühlte Tiefe" und "tatsächliche Tiefe" wenn ich erst einmal da oben stehe und hinunter schaue!'

Der kleine Mann im Ohr holte schon tief Luft, um einer weitere seiner "Motivationskaskaden" abzufeuern. Doch bevor er loslegen konnte, beschloß ich die weiteren Stufen hinaufzugehen. Vielleicht wurde er dabei ordentlich durchgeschüttelt, denn ich nahm nun immer zwei Stufen auf einmal und der kleine Kerl behielt seine Gedanken für sich. Zum Glück! Vielleicht würde ich es mir aus Trotz doch noch anders überlegen. Angst genug hätte ich ja!!!

Endlich oben angekommen hatte ich sie! Die Qual der Wahl.
Zwei Drehtüren boten sich mir an, um mir Einlaß zu gewähren.
Ich spähte, bevor ich meine Entscheidung traf, erst einmal durch die gläsernen Türen , um meine weiteren Schritte zu durchdenken.
Ich sah eine große Eingangshalle, an deren Ende sich einer für diese Art der Architektur nicht ungewöhnlichen Empfangstische aus Marmor befand. Und dahinter nur ein Sicherheitsbeamter. Und dieser schien sich auch zu langweilen. Jedenfalls hatte er beide Ellbogen auf dem Tisch und seinen Kopf in die Hände gestützt. Er liest wahrscheinlich. Mit etwas Glück würde er mich nicht mal bemerken.

"Nur wo sind eigentlich die Fahr.... ah....da hinten. Das ist wirklich geradezu perfekt." flüsterte ich vor mich hin. An der rechten Seite konnte ich, etwa 10 Meter vom Empfangstisch entfernt einen Fahrstuhl erblicken. "Wie weit nach oben der mich wohl bringt?" Ich schaute noch mal das Gebäude hinauf."
Vielleicht sollte ich so dreist sein und den jungen Mann, der hinter der Tisch sitzt einfach mal fragen. Vielleicht lässt er mich ja durch?"
Kaum ausgesprochen, verwarf ich diesen Gedanken recht schnell wieder. Was sollte ein Typ wie ich in ehemals weißen Turnschuhen, blauer, ausgebleichter Jeans, schwarzer Lederjacke mit einem "Die Ärzte"-T-Shirt darunter wohl um diese Uhrzeit in solch einem Gebäude? Jetzt auf die Schnelle fiel mir auch keine Legende ein.

"Typisch, du Einfaltspinsel!" Der "kleine Mann" lachte höhnisch! "Nix drauf außer Zahnbelag, und davon auch noch soviel, das davon dein Zahnarzt sich einen neuen Z3 kaufen könne! Und ein unentschlossener Lahmarsch, der jede Chance verstreichen läßt, bist du obendrein.... denn wenn ich mal etwas anmerken dürfte: Der Sicherheitsfuzzi schaut gerade auf, und wundert sich, warum du hier die Aussicht verschandelst!"
Er hatte Recht! Der Sicherheitsmensch erhob sein Haupt und starrte mich an... Naja, er sah in meine Richtung! Ich hatte das Gefühl, er sah durch mich hindurch. Er wirkte irgendwie.... na ja, wäre Samstag abend und ich mit den Jungs unterwegs, würde ich bekifft vermuten.... aber es war wohl einfach nur eine kleine "Siesta".
"Ok, was tun! Ich muß mich wohl beeilen.... Gut, gut.... Und jetzt schnell durch diese Drecksdrehtür und auf den schnellsten Weg zum Fahrstuhl... vielleicht kann ich seine Benommenheit noch ein wenig ausnutzen!"

Hastig schob ich die Tür vor mir, da die Entscheidung, welche Tür ich nehme, mir plötzlich ganz leicht fiel, und betrat die Eingangshalle......

FORTSETZUNG FOLGT.....