Mittwoch, 18. Juni 2008

"Wir sind die allerbesten...."

"Die Ärzte - Der Infant"

"Meide die Autobahn. Ich habs beim Grönemeyer gemerkt. Die Autobahn ist verstopft, da kommst nur zu spät, wenn du nicht rechtzeitig los fährst!"
So oder so ähnlich klang wohl die Warnung an meine drei Mitstreiter, die die Freundlichkeit besaßen, mich mit nach Homberg (Efze) zum Hessentag mitzunehmen.
Und so machten wir uns auf nach Nordhesssen, wo "Die Ärzte" das Abschlusskonzert für den dort stattgefundenen Hessentag gaben. Über die Landstraße. Über die vielbefahrene Landstraße. Über die mit einem Stau verstopfte Landstraße. Über die Landstraße, die dafür sorgte, das wir 70 Minuten für 7 km benötigten. War das ein Spaß!

Doch hartnäckig wie wir waren, schafften wir es pünktlich 18:00 Uhr zum Konzert auf das Gelände. Besser gesagt erstmal zum Auftritt der 1. Vorband, welche wohl auf den Namen "Poolstar" hören und zugegebenermaßen schon mal richtig eingeheizt haben. Das war schonmal ganz nett, schön laut und rockig. Als Anheizer schonmal durchaus zu gebrauchen.

Was ich von der 2. Band, "Die Türen" nicht behaupten kann. Das sie nicht (zu heftig) ausgebuht wurden, kann ich nur auf die "gute Kinderstube" der Konzertbesucher zurückführen, deren Applaus von Lied zu Lied abgenommen hat. Erst als sie den letzten song anstimmten gings wieder bergauf. würde mir zu denken geben.
Auch die vor Ort befindlichen Ordnungshüter stimmten mit mir überein, denn als ich einen von ihnen um seine Waffe bat, um den ganzen ein Ende zu bereiten, raunte dieser mir nur zu: "Ich mach das selbst!" Glück für den Sänger, das er gerade die Bühne verließ!

Und dann, kurz vor 20:00 Uhr gings los.




Ich stand noch ein paar Meter weiter hinten, konnte aber
genau sogut sehen:-)

Und das mit Vollgas, wie die letzten viermal, als ich mich auf einem Ärzte-Konzert befand. Nur mit dem Unterschied, das es das bisher größte Open-Air event war, das ich mitmachen durfte. Und so eine "La ola-Welle" wirkt bei knapp 40.000 Besuchern doch deutlich eindrucksvoller als in einer Halle mit "gerade mal" 10.000 - 12.000.
Auch hat der Mitgesang eine eindeutig heftigere Wirkung. Aber warum versucht man verflixt nochmal als Einzelperson dagegen anzukommen? Meine Stimme war jedenfalls danach wieder geschädigt.

Was soll man aber auch machen, wenn man alle Texte beherrscht und mitsingen kann? Etwa damit aufhören. Nie und nimmer, so dass ich die ganze Zeit mitbrüllte.
Und zwar durch einen schönen Querschnitt aus über 25 Jahre Bandgeschichte, von "Westerland" über den "Schundersong" hin zu "Lasse reden", jeder Abschnitt war vertreten. (Apropos Querschnitt: Der Querschnit des Alters der Konzrtbesucher war wieder mal beachtlich. Fans der "ersten Stunde" waren ebenso vor Ort wie diejenigen, die bei der Reunion 1992 nocht nicht mal flüssig waren!)
Und dazu noch der zotige Humor der drei Herren, der zwar Platt wie 'ne Salami ist, aber einfach auch herrlich treffsicher. Langeweile ist da ein Fremdwort.

Gegen 22:00 Uhr kam "alles Gute von oben", und zwar Wasser in rauhen Mengen. Es began zu schütten, was aber nicht wirklich irgendjemanden störte. Und "Schrei nach Liebe" hatte ein ganz eigenes Flair im Dunkeln, bei sich im Scheinwerferlicht abzeichneten Regentropfen.

Fazit: Klasse wie immer, daher bin ich bestimmt mal wieder dabei, den wo sonst bekommt man für sowenig Geld soviel gute Show? Eben!

Und wenn man erschöpft und nass ist was macht man dann?
Natürlich nach Hause fahren, duschen und schlafen. Nur leider hat man uns nicht gelassen. Wir standen anschließen über eine geschlagene Stunde auf dem Parkplatz, ohne uns auch nur einen Zentimeter zu bewegen oder gar den Motor zu starten. Die gute Stimmung im auto sank natürlich binnen kürzester Zeit beträchtlich, was mich aber nicht störte. Ich war aber auch der einzige der am nächsten Tag frei hatte.

Als es dann endlich los ging, wurden wir noch durch ganz Nordhessen umgeleitet, so dass ich jetzt im Dunkeln Ortschaften zu Gesicht bekam, die ich selbst tagsüber nie finden würde.
so dauerte die Rückfahrt ins heimatliche Mittelhessen noch länger als die Hinfahrt, knapp 2,5 Stunden.
Da mittlerweile getrocknet und übermüdet verschob ich die Dusche auf den Morgen danach und begab mich zu Bette.

Aber was soll ich sagen. Ich würde es immer wieder tun!

"Guess Who - American Woman"

8 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Jaja, die Ärzte. Die gehen schon ab. Wobei ich ja auf Konzerte nicht so stehe. Und wenn es dann auch noch regnet... Naja, wenn du es immer wieder tun wirst, dann werde ich es immer wieder mit Freuden lesen. ;)

Andreas Arnold hat gesagt…

Die beste Band der Welt. Auuuuus Berlin ;-)

Maak hat gesagt…

zu den 5 weltbesten konzerten aller zeiten bei denen ich gern dabei gewesen wäre ist auf jedenfall das ärzte-konzert auf westerland 1988 dabei.

leider war ich damals ein bissel zu jung.

Tagebuchführer hat gesagt…

@ marco: das motiviert. Dann werde ich das doch mal weiterschreiben:-)

@ Lichti: Richtig! Ich sehe, du kennst sie!

@ maak: Stimmungstechnisch war das bestimmt ein highlight, aber meine persönlichen Favoriten wurden erst in den 90ern komponiert, daher bin ich mit was ich bisher gehört habe, sehr zufrieden!:-)

Mr.Elch hat gesagt…

Ein oder zwei Lieder mag ich von denen... aber ich hab keine Band oder so, von denen ich alles mag... Und Konzerte... muss ich nicht haben...
Aber lustig, was ihr da auf dem Weg dorthin und zurück erlebt habt! Meistens ist die Anreise zu sowas lustiger im Nachhinein, als der Anreisegrund selbst...

Tagebuchführer hat gesagt…

Nunja... wirklch lustig war die Anreise sowie die Abreise nicht. Ich hab es einfach mal mit Humor genommen.
Und das sie sich Konzerte entgehen lassen... tja, das ist schade, denn solch Stimmungen wie dort ist mit dem hören über die hauseigenen Lautsprecher nicht reinzuholen.

Anonym hat gesagt…

Also, ums Konzert beneide ich Dich, aber nicht ums Drumherum. :-)

Tagebuchführer hat gesagt…

Ach, irgendwie war es spassig... aber wiederholung wäre nicht nötig! trotz allem:-) also das drumherum, nicht das konzert!