Sonntag, 1. April 2007

Just Married in the Kindergarten

"Audioslave - One and the same"

Ich gehe gerne auf Hochzeiten! Warum weiß ich selber nicht so genau!
Und dass, obwohl ich kategorisch eine Seereise in den Hafen der Ehe für mich selbst ablehne, überkommt mich auf solchen Feierlichkeiten eine sonderliche Melancholie, fast schon Wehmut, das ich das mir vielleicht irgndwann doch nicht entgehen lassen sollte...
(Im Gegensatz zu all den Gästen die diese Feier in eigener Sache schon hinter sich haben! Die sind nämlich meist sehr schnell sehr betrunken... vermutlich um zu verdrängen was nach der Feier in den nächsten Jahren so auf sie zu kam:-))

Ich habe Spaß daran, irgendwo am Rand zu sitzen und die gesamte Gesellschaft zu beobachten! Zu erraten wer jetzt hier zur Braut oder dem Bräutigam gehört. Ich erfreue mich an den improvisierten Reden des Brautpaares, um das Büffet zu eröffnen (den diese sind meist nicht vorbereitet, denn diese eine Rede kommt ja dann gaaaaaaaaaaaaaanz plötzlich auf sie zu!) Oder später dann, wenn der nette ältere Herr vom Nachbartisch sich ein garantiert 30 Jahre jüngeres Mädchen aus dem Saale schnappt, um das Tanzbein zu schwingen! (Und meist eine eigenwillige Figur dabei macht!)

Was ich aber meist etwas schade finde, obwohl es auch irgendwie in der Natur der Sache liegt, ist diese Grüppchenbildung! Es bleiben immer irgendwie alle unter sich (Das ist natürlich kein hochzeitspezifisches Problem!). In der einen Ecke natürlich die Familie, in der nächsten die Jugendfreunde und die ortsansässige Bekanntschaft des Brautpaares, dann die Kumpels vom Sportverein, und dann die Arbeitskollegen (die immer die sind, die irgendwie am meisten auffallen, warum auch immer!)
Zu dieser Gattung gehörte ich am gestrigen Abend, als ich mich mit meinem Chef und dessen Gattin in ein Vehikel setzte, um den knapp 200 km weiten Weg nach Münzenhausen irgendwo im Nordhessischen Bereich zu gelangen. (Und nein, meiner Beförderung wird es aller Wahrscheinlichkeit nicht dienlich sein!), wo ein abgewanderter Nachtwächter jetzt seine Schichten fristet und passenderwiese auch lebt.
Und bei weiten Strecken verschätzt man sich gerne, so dass wir natürlich wieder zu früh dort eingelaufen sind. Aber nicht die ersten waren! (Es gibt also doch noch gierigere Menschen als mcih, die auf ein Gratisbüffet hoffen!! Und natürlich waren das auch Kollegen!)

Und dann kam alles, aber auch wirklich alles so, wie ich es in meiner Klischeesammlung oben erwähnt hatte...

Was mich, wie bereits erwähnt immer etwas irritiert, sind diese Momente, in welchen man so für sich plötzlich feststellt, das es solche Momente zu selten gibt! Verquer, ich weiß! Es geht einem sehr gut, obwohl es keinen echten Grund dafür gibt!
Man sieht das Brautpaar, andere glückliche fröhliche Menschen und irgendwie steht die Welt für einen Moment still... und es geht einem Gut! (Würde mich mal interessieren, ob mich das bei einer eigenen Hochzeit genauso treffen würde... oder würde ich nur an die Rechnung denken??? Wer weiß! Ich werds nicht rausfinden!)

Noch schnell die Kurzfassung des Verlaufs: Hinestzen, warten, Rede des Brautvaters, Eröffnung des Büffets, ESSEN (war gut:.-)), vollgefressene Müdigkeit überwinden, Animateure und ihre ersten Angriff sowie schwache Musik überstehen, schöne Momente geniessen, langsam realsieren, das auch Erwachsene Menschen sich wie im Kindergarten aufführen, sich darüber amüsieren (die Arbeitskollegen mal wieder:-)), oder darüber ärgern (die Exfreundin mal wieder!), sich weiter amüsieren, den Animateuren aus dem Weg gehen, Nachtisch essen, um Zwölf den Geburtstag des Bräutigams feiern, noch ein Stück Kuchen, langsam zu den ernsthaften und tiefschürfenden Gesprächen mit den Kollgen kommen, um halb drei fahren, da die Frau vom Chef nöhlt, heimkommen und schlafen!

Es hat im Großen und Ganzen viel Spaß gemacht, auch wenn man irgendwann merkt das man nicht ganz so erwachsen ist, wie man glaubt zu sein! Der Vorwurf geht von mir mal jetzt an beide Parteien (Ich bin momentan mal kurz bei meiner Ex angekommen, man mag mir den Exkurs verzeihen!)
Zum Glück, und ich hoffe es bleibt kein Strohfeuer, kann man mit der richtigen Wortwahl hin und wieder was richten. Mal sehen ob altersentsprechendes Verhalten funktioniert! (Nein, ich will sie nicht zurück! Geht ja nicht, denn ihr neuer Freund ist natürlich auch ein Arbeistkollege, welchen ich in jeder Schicht sehe! Jetzt behaupte nochmal jemand, ich wäre nicht belastbar:-)) So, Exkurs beendet!

Was wollte ich noch sagen... ach ja... ich mag Hochzeiten! Selten ist Fröhlichkeit ehrlicher!
Wer will als nächster????

"Spider Bait - Tonite"

4 Kommentare:

Scheibster hat gesagt…

Dieses Jahr heiraten einfach alle. Es ist schon fast wie eine Seuche.

Ich halte mich da raus.

Vorerst.

Tagebuchführer hat gesagt…

Es werden noch Wetten angenommen!!!:-)

Lady Vanilla hat gesagt…

Ich will auch net heiraten. und ich halte mich von allen hochzeiten erfolgreich fern. bis jetzt. für mich sind hochzeiten ein schlechtes omen, das über kurz oder lang das ende der beziehung voraussagt.

Tagebuchführer hat gesagt…

Kann ich ja verstehen, und wenn ich mir meine Umgebung so ansehe: Zu Recht! aber was bringen die besten Einsichten, wenn sie bei der nächstbesten Gelegenheit (sprich: dem nächsten (vermeintlich perfekten) Partner über dn Haufen geworfen werden!:.-)