Samstag, 20. September 2008

"Once upon a time..." VII: Die Wut

Heute

Mac war wieder in seinem Büro, lehnte an seinem Schreibtisch, die geöffnete Flasche "Jacky" direkt neben ihm, für jeden sichtbar. Sein Puls raste, sein Herz schlug ihm bis zum Hals.
Er setzte sich, stand wieder auf, lief im Raum umher, nippte immer wieder an dem Glas, das den "Jack Daniel's" beherbergte und dachte nach. Zumindest versuchte er es, denn das Durcheinander in seinem Kopf, die Erinnerungsfetzen welche sich jetzt ständig mit dem eben erlebten mischten, verhinderten, das sein Gedanken zur Ruhe kamen.
Erst das dritte oder vierte Glas senkte seinen Puls ein wenig!


Kollege Michael Henk, kurz Mike, schob seine Kopf vorsichtig ins Büro und fragte, ob alles in Ordnung sei.
Mac gab keine Antwort. Er sah ihn nur mit zusammengekniffenen Augen an, die klar machten, das er nicht gestört werden möchte.
Mike wußte was die Stunde geschlagen hatte. Er zog es vor, den taktischen Rückzug anzutreten und Mac in Ruhe zu lassen. Der Letzte, der Mac in diesem Zustand zu lange auf die Nerven ging, war danach 2 Wochen im Krankenhaus. Und Mac musste sich eine neue Kneipe suchen.


Er ging zum Schrank und hohlte seine Sporttasche hervor. Er überprüfte den Inhalt auf Vollständigkeit, da es schon eine ganze Weile her war, seit er sie gepackt hatte. "Sehr schön, alles da!"
Er trat hinaus auf den Gang und warf die Sporttasche über die Schulter. Auf seinem Weg zur Sporthalle wagte ebenfalls niemand ihn anzusprechen. Außer Tina, welche sich ihm in den Weg stellte.
"Wir müssen uns unterhalten!"
"Nicht jetzt, später..." Er schob sich an ihr vorbei.
"Nein, jetzt!" setzte sie energisch nach.
Doch er war schon vorbei und überhörte sie einfach. Er ging einfach unbeirrt weiter!

"Du sollst stehen bleiben!"
Er verließ die Abteilung ohne sich umzudrehen und verschwand schnell im Fahrstuhl. Tina lief ihm schnell hinter, doch stand nur noch vor sich schließenden Fahrstuhltüren.
"Verdammt!" schrie sie den Gang entlang, und trat mit ihrem rechten Fuß gegen die Wand.

Mac drückte auf den Knopf für das 2. Untergeschoss, in welcher sich die Präsidiumeigene Sporthalle befindet.
Er zog sich in der Umkleide um und schaute nach ob im Kraftraum der Sandsack noch hing. Normalerweise steht der Raum ja nur den Spezialeinheiten zur Verfügung. Aber das war Mac jetzt auch egal.

Er war noch da.
Mac stellte sich vor ihm auf und began ihn mit Händen, Fäusten, Ellenbogen, Füßen und Knien zu traktieren. Ohne Unterlaß schlug er auf das Trainingsgerät ein, kam nicht zur Ruhe. Eine halbe Stunde lang ging das so, bevor er verschwitzt und erschöpft (auch seine Sauftour der voran gegangenen Nacht leistete ihren Beitrag!) zusammensank. Seine Lunge pumpte, er bekam kaum Luft. Er konzentrierte sich auf seinen Atem, verlangsamte seinen Puls und versuchte an nichts zu denken.
Sein Handgelenke schmerzten und der Schweiß lief ihm über das Gesicht. aber er fühlte sich ein wenig befreit.

Nach einiger Zeit raffte er sich wieder auf, ging unter die Dusche, zog seine Klamotten an und machte sich wieder auf den Weg zurück in sein Büro.
Er fühlte sich gut. Irgendwie erfrischt. Seine Wut hatte sich etwas entladen, den Alkohol hatte er größtenteils herausgeschwitzt, nur der mangelnde Schlaf machte ihm noch etwas zu schaffen. Doch das war seiner Ansicht nach zu vernachlässigen. ‚Darin hab ich Übung!"

Übung hatte er auch darin, sich relativ unbemerkt in sein Büro zu schleichen. Tina wollte er jetzt nicht begegnen, denn was sie zu sagen hatte, war ihm schon jetzt klar!

In seinem Büro stellte er die Sporttasche ab und griff mit dem nächsten Handgriff direkt zu der noch auf dem Tisch stehenden Flasche Whiskey. Er schüttete sich ein Glas ein und führte es zu den Lippen, als das Telefon klingelte. Die Rufnummererkennung zeigte eine Nummer von außerhalb an. Widerwillig nahm er den Hörer mit der rechten Hand ab. Das Glas in der Linken lies er fallen, als er SEINE Stimme am anderen Ende der Leitung hörte.
"Wir sollten unser Gespräch von vorhin noch beenden! Aber diesmal besser alleine!" Oliver’s Stimme klang kalt.
Mac erlangte in kürzester Zeit die Fassung wieder, umklammerte den Hörer ganz fest. "Das sollten wir, da geb ich dir Recht. Ich war ja schließlich noch nicht ganz fertig mit dir."
"Ich weiß! Wir haben da noch einiges zu klären!"
Die gerade erlangte Ruhe von Mac war wie weggeblasen: "Ich werde dich ausradieren, zertreten wie ein lästiges kleines Insekt. Aber nicht nur einfach töten oder verletzen... ich werde dich bestrafen und leiden lassen!"
"Versuch es... ich bin nicht mehr derselbe wie damals. So leicht wirst du es heutzutage nicht mehr haben. Aber wichtiger ist eigentlich das wir Beide uns mal unterhalten. Da führt kein Weg dran vorbei!" Oliver klang immer noch ruhig und gefühllos, auch ein Hauch von Überheblichkeit war zu spüren.
"Wo und wann?" Mac rang um Fassung um nicht sinnlos in den Hörer zu brüllen. Sein Zorn kannte keine Grenzen.
"Die Örtlichkeit bleibt dieselbe. Du verstehst??"
"Natürlich verstehe ich! Wann?"
"Ich gebe dir noch Bescheid!" Oliver legte auf!
Mac ebenfalls und schaute aus dem Fenster. Er versuchte seinen Puls zu senken, schloss seine Augen, atmete tief ein und aus.


Plötzlich wurde ohne Klopfen die Tür geöffnet und Tina stürzte hinein.
"Er ist während des Transportes geflohen!" platze es aus ihr heraus. "Da diese beiden Anfänger ihm die Handfesseln wieder vorne angelegt haben, konnte er sie überwältigen und abhauen. Die Fahndung läuft und...."
Mac rührte sich nicht, drehte sich nicht um, schaute sie nicht an.
Tina war irritiert: "Was ist los? KIümmert dich das denn überhaupt nicht?"
Mac schnappte sich die neben ihm stehende Flasche, drehte sich um, sah ihr in ihre blauen Augen und nahm einen großen Schluck.


FORTSETZUNG FOLGT...

8 Kommentare:

Der Imperator hat gesagt…

Schöner Handlungsbogen mit dem üblichen Cliffhanger ... ^^

Ein paar kleine Fehlerchen trüben das Lesevergnügen aber ansonsten top wie immer *Daumen hoch*

Tagebuchführer hat gesagt…

Danke!
Und die Fehler hab ich jetzt hoffentlich ausgebügelt! Irgendwann sieht man nur noch Buchstabne, wenn man sein eigene Geschichte wieder und wieder liest!

Der Imperator hat gesagt…

Wem sagst du das, hab das sebe Problem bei den Geschichten im 2274 Blog , nur da sind wir zu zweit und lesen gegenseitig Korrektur.

Kleiner Tipp, hab ich von einem Guten Freund:

Lies den Text einfach mal rückwärts, so das er keinen Sinn ergibt. Dann fallen einem die Fehler eher ins Auge.

Klappt ganz vorzüglich.

Tagebuchführer hat gesagt…

Ok, ich werde es beim nächsten Kapitel beherzigen!

Anonym hat gesagt…

Es kam mir zu oft PULS vor. :D

Das Glas in der Linken lies er fallen, als er SEINE Stimme am anderen Ende der Leitung hörte.

Hat mich verwirrt. Ich dachte schon, er hört seine eigene Stimme aus der Zukunft. *lach*

Ansonsten gut. :)

Tagebuchführer hat gesagt…

Junge, ich erwarte auch etwas Transferleistung:-)

Mr.Elch hat gesagt…

Bin gespannt wie es weitergeht! Und ich hab immer noch das Problem, das ich hier erst die hälfte lesen muss, damit ich wieder weiß, wo es da grad weitergeht in der Geschichte... ;-)

Tagebuchführer hat gesagt…

solange sie den roten Faden wieder finden ist es doch bestimmt immer wieder gleich doppelt so spannend, oder?

M