Freitag, 7. November 2008

"Once upon a time..." XII: Die Aufklärung

Vor 2 Jahren

Er öffnete seine Augen, doch wirklich was sehen konnte er nicht. Alles war verschwommen, vernebelt.
Mac versuchte seinen kopf zu bewegen. Nur langsam gelang es ihm, nach links zu blicken. Dort, von wo die Helligkeit den Raum erfüllte.
Er hörte in den Raum hinein.. Es piepte etwas. Er wußte nicht was. Seine Arme, sein ganzer Oberkörper und seine Beine waren taub. Er versuchte zu sprechen, aber außer einem bemühten Krächzen bekam er nichts heraus. In seinem Kopf machte sich Panik breit. Panik, die in immer wieder aufstehen lassen wollte, um davon zu laufen. Nur wohin. Er wußte nicht mal wo er war. Geschweige denn wo hin. Und vor allem wie er hier hergekommen war.


Er versuchte sich zu erinnern, was passiert war. Alles war verschwommen, oder nur fragmentarisch. Er sah Oliver, Kathrin, hörte Schüße, Blut... aber es ergab keinen Sinn.
Er versuchte sich an den Kopf zu fassen, schaffte es nicht mal die Hand zu heben. Und unter all dem tauben Gefühl war noch etwas. Ein Schmerz in der rechten Brust. Er war dumpf, fühlte sich ganz weit weg an.
‚Was ist hier los?‘
In diesem Moment stand plötzlich eine junge, etwas kräftigere Frau vor ihm. Sie war in weiß gekleidet, das konnte er noch erkennen. Sie hatte etwas in der Hand, was durch seinen Schleier wie eine Spritze wirkte. Sie führte es in einen Schlauch oder so etwas ein. Dann wurde es wieder dunkel und er verlor das Bewustsein.


Er wußte nicht wie lange er schlief, doch als er erwachte war es immer noch (oder auch schon wieder) hell. Er sah nun viel klarer, wirkte nicht so benebelt. Er erkannte nun weiße Wände, er sah eine Bildschirm, von dem ein Kabel zu seiner Brust führte. Ein Piepen war in rhytmischer Folge zu hören.
Seinen Kopf konnte er jetzt auch etwas besser bewegen, doch von der Schulter abwärts war immer noch keine Bewegung möglich.
"Na endlich, Langschläfer!" Eine vertraute, weibliche Stimme. Er dreht seinen Kopf und konnte in einer Ecke Tina erblicken. Sie kam langsam auf Mac zu, der trotz allem versuchte, sich ein seinem Bett aufzurichten.
"Bleib liegen! Ruh‘ dich aus! Hast genug hinter dir!"
Er sah sie an. Er versuchte wieder in seinen Erinnerungen zu kramen. Doch mehr als nur Erinnerungsfetzen konnte er nicht finden.


"Was ist hier los? Wo ist Kathrin? Was ist mit Oliver.? Warum bin ich hier?..." Er geriet leicht in Rage, da er nicht sofort Antworten auf seine Fragen erhielt!
"Beruhige dich! Der Arzt hat mir gesagt, das du wohl ein paar Lücken haben wirst!" Sie hohlte tief Luft...

"...erzhäl mir gottverdammt nochmal alles!" furh er sie auch schon an. Kraft füllte langsam seinen Körper!
"Okay... Ich geb dir den momentanen Stand der Ermittlungen, obwohl es mich den Kopf kosten kann!"
"Ich kenn‘ das Protokoll! Lass mich damit in Ruhe. Wie lange liege ich eigentlich schon hier?"
"Etwas mehr als eine Woche."
Damit hatte er nicht gerechnet. Eine Woche! Er starrte stur geradeaus und versuchte sich wieder zu erinnern. Immer neuer Erinnerungsfetzen kehrten zurück, doch ergaben sie immer noch kein Ganzes.
"Wir haben dich in der alten, verlassenen Großmarkthalle im Ostend gefunden. Ein Jogger auf der Hanauer Landstraße hatte einen Wagen davonfahren sehen, welcher sich im Schlingerkurs davon bewegt hat. Das kam ihm komisch vor, und als er etwas näher ran ist, sah er ein Blutspur. Er rief die Kollegen von der Schutzpolizei, welche dich dann in der Halle gefunden haben. Der RTW hat dich sofort hierhergebracht, die Not-OP hat dir den Hals gerettet."
"Ich erinnere mich das ich mich mit Oliver dort getroffen hatte. Er wollte sich irgendwo in aller Ruhe treffen. Er hatte Ärger am Hals, sagte er. Den hatte er wirklich. Wußtest du, das dieses Schwein was mit Kathin hatte? Wo ist dieses Miststück überhaupt?"
"Wir haben ein paar Indizien dafür gefunden, als wir sein Haus auf den Kopf gestellt haben und seine Telfonsverbindungen überprüften. Er hat erstaunlich oft mit ihr telefoniert, das fiel uns auf. Aber er hatte noch ganz andere Probleme!" Tina umging das Thema so ungeschickt, das es Mac ja erst recht auffallen musste.
"Wo ist sie?" Seine Stimme klang zorniger, energischer.
Sie schluckte. "Du kannst dich also nicht daran erinnern?"
"Sprich endlich!"
"Sie ist tot! Drei Kugeln in die Brust, aus nächster Nähe. Es tut mir leid..."
Mac war den Tränen nah, doch er riss sich zusammen. "Erzähl mir alles was ihr wißt!"
Erinnerungsschübe durchfuhren Mac’s Gehirn, fügten sich langsam zusammen.
"Du brauchst eine Pause. Ich komme morgen wie...."
"Ich sagte jetzt!" Er kniff die Augen zusammen, sein Stimme wurde zu einem Flüstern. Wenn er nicht ans Bett gefesselt wäre, hätte man Angst vor ihm bekommen können.
"Bist du sicher? Der Arzt meinte, wir sollen eigentlich jede Aufregung vermeiden."
Er antwortete nicht, sah sie nur weiterhin an.
"Ok, wie du willst. Woran erinnerst du dich noch?
Mac dachte nach. "Er war auf der Flucht. Deshalb der abgelegene Ort. Nur wovor....!"
"Vor den Kollegen der Internen. Du weißt ja, das sie an dir dran waren, aber natürlich nichts finden konnten. Die typische Überprüfung vor deiner Beförderung.!"
"Ja ich weiß. Das übliche... und dann. Er war ganz fertig, ich erinnere...." Mac stockte. In seinem Kopf machte es "Peng" Mit einem mal, war der ganze Abend wieder da. Ungeordnet, aber vollständig.
"Was ist?" fragte Tina, der das Stocken natürlich nicht entging.
"Das Schwein hat sie um.... !" Er erschrak. Er schüttelte den kopf und sagte zu Tina: "Nichts, erzähl weiter. Langsam wird ein Bild draus!"


Tina zuckte mit den Achseln. "Du hattest deinen freien Tag, deswegen hast du nichts mitbekommen. Die Kollegen Wolf und Köster von Abteilung V suchten letzte Woche nach ihm. Es wurden natürlich auch wir alle einer oberflächlichen Untersuchung unterzogen, ob dir jemand hilft, was zu verbergen. Du kennst das Spiel ja. Nun ja, und dabei sind sie auf Bankonten gestoßen, welche Beträge in sechstselliger Höhe aufwiesen. Bei der Rückverfolgung ist man dann auf ihn gestossen. Das Geld stammt aus dubiosen Kanälen, die zu ein paar Scheinfirmen führten. Kurz: Schmiergelder. Wahrscheinlich hat er hin und wieder mal ein paar Tipps gegeben. Ist dir da mal irgendwann was aufgefallen?"
"Nein! Ich hatte andere Problem mit ihm, wie ich schon erwähnte.!"
"Ok, das glaub ich gern. Wie bist du denn dahinter gekommen?"
"Ist das jetzt wichtig? Erzähl weiter!"
"Na gut. Wolf und Köster besuchten ihn an deinem freien Tag letzte Woche in seinem Büro, und erklärten ihm was Sache ist. Er stritt ab, geriet völlig aus dem Häuschen. Er verlangte auch nach dir, um mit dir zu sprechen. Das verwährten sie ihm natürlich, deine Ermittlungen liefen natürlich noch, daher kein kontakt, blabla. Er solle sich lieber um sich selbst sorgen. Was er auch tat. Als sie ihm die Handfesseln anlegen wollte, überwältigte er sie und haute ab. Keiner weiß, wie er es aus dem Präsidium rausgeschafft hatte. Wolf und Köster sind stinksauer... naja, Oliver hat ihnen auch übel mitgespielt. Von da an nur noch Vermutungen."


Mac hörte aufmerksam zu, während Tina die Geschichte zusammenzufügen.
"Er hat sich dann wohl mit dir getroffen. Zwischen euch kam es zum Streit, an dessen Ende Kathrin tot war, du schwer verletzt am Boden lagst. Ihm scheinst du aber auch was mitgegeben zu haben, denn wir fanden eine Blutspur auf den Parkplatz vor der Halle. Wir hoffen natürlich, das du da etwas Licht ins Dunkle bringen kannst."


Mac schwieg erstmal für eine lange Zeit. Später erzählte er Tina was vorgefallen war.
"Er wollte sich mit mir treffen, da er Ärger hätte und er etwas Dummes angestellt hätte. Ich dachte, er wolle mir jetzt endlich seine Affäre beichten, also packte ich Kathrin ins Auto um die Sache zu klären. Von der Sache mit der Internen wusste ich ja nichts. Er kam dort dann auch gar nicht dazu, mir was dazu zu sagen, denn ich machte den Beiden gleich vorhalte, das ich alles wüsste. Es kam natürlich zum Streit, in den sich auch Kathrin einmischte. Sie begriffen nicht, woher ich es wusste. Dann wollte Kathrin mir weißmachen, das es vorbei sei, was Oliver nur noch wütender machte. Er zog eine Waffe und schoß auf sie. Ich ging auf ihn los, wir kämpften, doch irgendwann schnappte er wieder seine Waffe und schoß auch auf mich. Warum er es nicht zu Ende brachte weiß ich nicht, und dann bin ich hier aufgewacht."


"Du weißt, das du alles noch in detaillierter Form zu Protokoll geben musst!" Tina setzte das Dienstgesicht auf.
"Jaja... sag mir aber jetzt lieber, wo das Schwein sitzt, damit ich weiß, wo ich hin muss um ihm die Eingeweide herauszureißen!"
"Ich dachte du hättest es mittlerweile verstanden" Sie sah ihn durchdringend an. "Er ist entkommen! Es gibt keine Hinweise auf seinen Aufenthaltsort!"


FORTSETZUNG FOLGT...

2 Kommentare:

Mr.Elch hat gesagt…

Höchstinteressant... :-) Weiter weiter... ;-)

Tagebuchführer hat gesagt…

Kein angst... jetzt kommen die langen Kapitel! .-)