Sonntag, 20. Mai 2007

Alles Ansichtssache



"Spandau Ballet - True"
Ich hatte es erwähnt: ich habe in den letzten Monaten einigermaßen abgespeckt. Im Höchstfall waren es an die 17 kg. Mittlerweile sind zwar wieder 3-4 kg dazu gekommen, allerdinsg nicht in der Gefahrenzone, dafür sprechen die neuen Hosen, welche natürlich kostenungünstig erworben werden mussten! Und selbst diese rutschen, sogar manchmal über die Hüften zu den Knien. (Man verzeihe mir das übermäßig hohe Aufkommen an Eigenlob, aber in solche Fällen geht der Stolz und das Ego mit mir durch!!!:-)
Worauf ich hinaus will ist folgendes: Warum musste ich eigentlich abnehmen? War es wirklich nur weil mich unwohl fühlte? Weil ich ständig größere Hosen brauchte? Ich meine, ich bin über 1,90 m groß, ich mache Kraftsport (zwar nur als Hobby, aber doch verhältnismässig zielorientiert!), daher hab ich natürlich ein relativ hohes Eigengewicht.

Ich weiß, was es bedeutet wegen seines Gewichtes gehänselt zu werden. Ich war ein übrgewichtiges Kind. Ja, ich habe alle diese lustigen Spitznamen (Fetty, Specky, Fatman um mal nur die einfallslosen zu nennen!) hinter mich gebracht. Und jeder weiß, wie grausam Kinder sein können...
Später war ich zwar auch schwer, aber dafür hatte ich ständig mit Sprüchen "Was ist den das für ein Kalb?" (im durchaus positiven Sinne!!! Man hat natürlich ordentlich Gewichte stemmen können!) Ich fand das irgendwie amüsant!

Es änderte sich aber nichts daran, unwohl fühlte ich mich trotzdem. Dann noch das kaputte Knie, was zu keinerlei Bewegung führte, daher über den Diätweg die Kilos purzeln lassen....

Aber zurück zum Thema: Hätte ich nicht auch mit ein paar Kilo mehr zufrieden sein können?? Schließlich macht es doch Spaß sich diese zuzulegen: Schöne Schokolade, Pommes rot/weiß, Weißbrot zum "gesunden" Salat mit Joghurtsauce.....

Nein, den das Schönheitsideal ist nunmal "Rank und schlank".

Man muß doch nur die Glotze einschalten... Waschbrettbäuche, schön geformte Muskulatur... usw.
Sei es in der Werbung (Heidi K. und ihre Vorliebe für Große Mäcs... könnte ich sein:-)), diese Castingshows, im Kino ("300" war ja die Ode an den Waschbrettbauch!!!)... überall schlanke Menschen....

Bevor jetzt jemand Heuchler ruft (ich renne ja auch dreimal die Woche ins Studio, sitze 5-6 mal die Woche auf meinem Ergometer und achte zumindest meist auf die Ernährung. Außer im Kino, da müssen die Nachos mit Käsedip einfach sein:-), mir geht es nicht darum, dieses Ideal schlecht zu reden... Schlank (nicht dürr!!) sein hat ja nicht zu verleugnende Vorteile. Wer fit ist, der ist auch meist gesund!!!

Nur warum wird das nicht in den Vordergrund gestellt, bzw. nur als netter Nebeneffekt erwähnt. Sollte es nicht umgekehrt sein? Erst gesund, dann schlank?

Schlankheit wird nur mit Attraktivität und Erfolg (besonders beim anderen Geschlecht!) in Verbindung gebracht!

Deshalb meine Frage.... Woher kommt dieser Wahn? Sind es wirklich nur die Medien? War es nicht mal so, das Volleibigkeit ein Zeichen von Wohlstand war und sogar den sozialen Stand in der Gesellschaft manifestierte. Warum nicht heute? (Und warum zweifle ich an der ganzen Sache, obwohl ich doch selbst mitmache???)
Bin einfach verwirrt!!!

Egal, jeder wie es ihm gefällt!

Die neuen Programme unserer Volksvertreter gegen die Fettleibigkeit unserer Kinder und ähnliches sind jetzt mal mit voller Absicht unter den Tisch gefallen!:-)

(Toll, so einen Post, nur weil ich die neuste Augabe von "Men's Health" bei meinem Zahnarzt im Warteraum gelesen habe:-))

"Alan Parsons Project - Don't answer me"



4 Kommentare:

Lady Vanilla hat gesagt…

leiber macLeod, ich kenne das Problem mit dem Gewicht auch. Auch ich war ein pummeliges Kind, immer gehänselt und von allen Mißachtet. Kurz vor der 11. Klasse bin ich nicht nur nochmal 10 cm gewachsen (das war sehr spät), sondern hatte auch etliche Kilos abgenommen. Plötzlich war ich hip, nett und cool, aber dann konnten die mich alle mal. Von da an war ich renitent.
Seitdem hab ich zwar wieder ein paar Kilo zugenommen, aber nicht so, dass ich mich als "dick" bezeichnen würde. Nun zu deiner Frage: Siehst du es nicht in deinen eigenen Augen auch so, dass schlankere Menschen attraktiver sind? Damit meine ich schlanke, nicht dünne Menschen! Ich sehe das so. Habe mich zwar mit meinen Speckröllchen die durchaus noch latent vorhanden sind, inzwischen arrangiert, wenn ich aber noch ein paar Kilo durch Zufall verlieren würde, fänd ich das auch nicht tragisch. Ich denke dass das nicht nur etwas mit den Medien zu tun hat, sondern mit dem ganz persönlichen Wohlbefinden. Ich kann Menschen mit 10 oder mehr Kilo Übergewicht einfach nicht glauben, dass sie sich wohl fühlen.

Tagebuchführer hat gesagt…

Ich sage immer: Erlaubt ist, was gefällt. Natürlich finde ich schlanke Menschen attraktiver, und meist auch hübscher anzusehen. Aber auch "kräftigere" haben ihren Reiz! (Wie ich das jetzt definiere lasse ich mal außen vor, ich denke da hat jeder andere Vorstellungen:-)
Anmaßen aber, wer sich wie wohl fühlt, das möchte ich nicht!

Scheibster hat gesagt…

Mir ging's nach meiner ernährungsumstellungsinduzierten Gewichtsabnahme blendend, und das tut es auch immer noch.

Wichtig ist in der Tat, dass man sich wohlfühlt und der Arzt des Vertrauens nicht Abnippelns in Kürze dank ungesundem Lebenswandels prophezeit.

Aber ein wenig an der der Selbstbehrrschung arbeiten kann meines Erachtens generell nicht schaden. Die Wege dorthin sind vielfältig.

Und Schönheit bleibt im Auge des Betrachters.

Tagebuchführer hat gesagt…

Bin wohl irgendwie mißverstanden worden: a) fühle ich mich jetzt auch sehr wohl b) stört mich nur die Art und Weise, wie Körperkult verkauft und aufgesfasst wird. Es ist wie mit allem: Es gibt immer zwei Seiten einer Medaille!!