Sonntag, 26. Oktober 2008

"Once upon a time..." XI: Der Termin

Heute

Mac saß im "Tacitos".
Er hatte beschlossen den Rest des Tages nüchtern zu bleiben und trank eine Cola light mit Eiswürfeln darin. Sein Handy lag neben ihm auf dem Tisch. Er zweifelte nicht im geringsten daran, das Oliver die Nummer noch hatte und es bald klingen würde.


Sein Blick schweifte durch den Raum, er beobachtete die anderen Gäste, wie sie dort saßen und sich unterhielten. Zum Zuhören fehlte ihm allerdings die Konzentrationsfähigkeit.
Seine Augen wanderten langsam nach draußen durch das große Fenster. DAS große Fenster, durch das er die beiden damals beobachtete. Er sah auf die andere Straßenseite, zu der Ecke, hinter der er sich vor 2 Jahren versteckte. Versteckte und beobachtete.
Gedankenverloren tastete er die Lederjacke ab, welche er nicht ausgezogen hatte. "Du blödes Arschloch! Das war meine Lieblingsjacke!" flüsterte er, als er das Einschussloch gefunden hatte. Er grinste schief und schüttelte den Kopf.


Er sah wieder auf den Tisch und die vor ihm liegende Akte. Die "Ermittlungsakte OLIVER SPIEGLER" Er hatte sie beim Verlassen des Polizeipräsidiums noch schnell aus der Aktensammlung gefischt.
Er hatte sie bereits zweimal durchgeblättert, sich auf den vermeintlich neusten Stand gebracht. Zu seiner eigenen Ernüchterung musste er allerdings feststellen, das sein eigener neuester Stand deutlich aktueller war als der der Ermittlungsakte. "Enttäuschende Arbeit, Jungs!" Er hoffte etwas über die letzten zwei Jahre herausfinden zu können, was er nicht schon erfragt hatte. Wie oft war er bei den Jungs vom K11 aufgeschlagen und hatte nachgefragt ob sie etwas neues Wissen? Zumindest im ersten Jahr. Dann zerstörte der Alkohol sein Interesse.
Er hatte immer das Gefühl, das sie ihm etwas verheimlichen, um ihn nicht belasten oder auch um zu verhindern, das er sich zu sehr in die Ermittlungen einmischt. Doch nun musste er erkennen, das sie wirklich nichts erreicht hatten. Oliver hatte es wirklich geschafft, die ganzen zwei Jahre in der Versenkung zu verschwinden. "Genau wie der arme Praktikant bei K11, der jetzt ein klein wenig Ärger hat, da er diese doch immanent wichtige Akte verloren hat. "
Aber ansonsten war die Akte vollständig. Seine Abschlussnoten nach dem Studium, seine Ergebnisse auf der Schießbahn, sein Werdegang innerhalb der "Firma", Auflistungen von Verwandten, Freunden, Vernehmungen, Fotos, Kontoauszüge....


Die Zahlen auf den Kontoauszügen waren verflucht hoch. Auch die Wege, auf denen das Geld auf seinem Konto landete wurden nachvollzogen, und es stellte sich im Laufe der Ermittlungen heraus, das er Gelder aus den verschiedensten und auch dubiosesten Bereichen überwiesen bekam. Und je weiter man forschte, desto klarer wurde, das es letztlich doch immer dieselbe Quelle war. "Ein Verräter auf doppelter Ebene! Wie tief du doch gesunken warst!" Mac grinste immer noch schief und resignierend.
Er blätterte weiter und stieß auf die Foto’s aus der Großmarkthalle. Bilder von Außen, von Innen, von auf dem Boden liegenden Patronenhülsen. Bilder einen toten Frau. Bilder von Kathrin.
Mac sah sich ihr Gesicht an. ‚Sie war schön, wunderschön!‘ Es war ein Foto ihres Gesichtes, mit offenen Augen. Er drehte das Blatt, bis es wirkte als würde sie ihn ansehen. Anklagend. ‚Wie konnte es soweit kommen?‘
‚Weil du es soweit hast kommen lassen!‘ Ihr Augen blinzelten ihn an, ihre Lippen bewegten sich. Vor Schreck lies er die Akte fallen. Er war verstört, schlug sich mit der rechten Hand gegen den Kopf. Er trank einen Schluck und versuchte seinen Puls zu beruhigen.
Die Akte lag auf dem Boden, immer noch auf der selben Seite aufgeschlagen. Kathrin sah zu ihm hinauf, allerdings sprach sie nicht mehr. "Ich halluziniere... jetzt auch schon in nüchternem Zustand!"

Er schüttelte den Kopf, hob die Akte auf und legte sie wieder auf den Tisch, als sein Handy plötzlich klingelte.
Es tat wie immer in der Seele weh, Roger Daltrey beim Intonieren von "Love Reig’o’me" zu unterbrechen. Er klappte das Handy auf...


"Deine Nummer hat sich also nicht geändert!?" Kein Vorgeplänkel, keine Begrüßung. Oliver ging gleich in die Vollen.
"Manche Dinge, sowie auch manche Menschen ändern sich nie!" Mac versuchte im Fokus zu bleiben, sein Konzentration zu bündeln.
Oliver ging nicht darauf ein. "Ich hoffe doch, das wir hier unter uns sprechen?"
"Damit mir jemand nochmal dazwischen funkt, wenn ich dir den Hals umdrehe? Keine Chance. Du gehörst mir allein." Mac flüsterte nur halbherzig, ob ihn jemand hört war ihm eigentlich auch vollkommen egal.
"Ah, versthe... du willst auf Nummer "Sicher" gehen! Das will ich auch!"
"Schön. Also wann und wo?"
"Moment, moment.... Ich hoffe du trinkst keinen Alkohol mehr heute. Deine Fahne war nicht zu ertragen. Und du hattest Probleme mit einem gefesselten Mann. Das wäre dir früher nicht passiert. Ich frage mich, warum ich mich die letzten Jahre auf dich vorbereitet habe." Der Hohn war nicht zu überhören.
Mac verlor langsam die Beherrschung. "Selbst wenn ich komatös am Boden liege, könnte ich dich in Stücke reißen."
"Sehr schön. Dein Kampfgeist ist immer noch ungebrochen. Sehr schön. Da freue ich mich doch auf unsere Zusammenkunft !"
Mac entspannte sich. Er erkannte die Anspielung auf seinen Lieblingsfilm. "Richtig! Es kann nur einen geben!"
"Ganz genau. Es wird langsam zeit, das ich dir zurückzahle was du mir angetan hast." Auch Oliver erreicht mittlerweile seinen Siedepunkt, sein Beherrschung wankte!
"Du gibst mir die Schuld für deine Verfehlungen? Armselig." Mac fühlte "Oberwasser".
"Ich merke schon, wir kommen nicht weit hier. 04:00 Uhr. Dann kannst du dich noch ein wenig ausruhen. Ich will dich in Topform und nüchtern. Den Ort muss ich dir nicht erklären, oder? Die Halle steht immer noch leer."
"Es stimmt also. Es zieht den Täter immer wieder an den Tatort zurück!" Er wollte ihn aus der Reserve locken, ihm seine Ruhe nehmen.
"Halt’s Maul!" ... und es schien zu funktionieren..."Sei einfach da!"
"Wie könnte ich das verpassen?" Mac began ihn zu verhöhnen, doch Oliver legte auf.


Mac war zufrieden. Es lief besser als erhofft. Er hatte seinen Panzer etwas gebrochen. ‚Das könnte heute nacht noch interessant werden‘ war er sich sicher.
Er trank seine Cola leer, bezahlte, klemmte sich die Akte unter den Arm und macht sich auf den Weg zu seinem Auto, welches er im Parkhaus abgestellt hatte.
Im Fahrzeug zog er seine Waffe und die Magazine und überprüfte diese. Alles in Ordnung.
Er klappte noch mal die Akte auf und blätterte sie durch. Bei Kathrins Bildern hielt er wieder inne.
"Tja, Kleines. Klingt nach Finale!" Dieses Mal antwortete sie nicht.


FORTSETZUNG FOLGT....

Mittwoch, 22. Oktober 2008

Meldung

"Atomic Rooster - Head in the sky"

Ich weiß, hier geschieht momentan nicht allzuviel, und bevor ich mich in ellenlangen Ergüssen darüber auslasse warum das so ist, packe ich es lieber in ein paar kurzen Worten zusammen:

- massig Überstunden
- trotzdem wenig erzählenswertes passiert
- durch Stress auch sehr eingeschränkte Kreativität
- Vorbereitung auf baldige berufliche Veränderungen
- kleine Schreiblockade

Daher auch (höchstwahrscheinlich auch die nächsten 2 - 3 Wochen auch weiterhin nur Kurz- und Bündiges!
Denn wenn ich jetzt aml ein - zwei Wochen pausieren würde, dann würden ganz schnell ein paar Monate daraus werden, und dafür schreib ich dann doch eigentlich etwas zu gern:-)

"Deep Purple - No one came"

Sonntag, 19. Oktober 2008

Strange

"Sting - Fields of gold"

"Sitzen zwei Kühe auf einer Hochspannungsleitung und stricken ein U-boot.
Kommt pötzlich ein fliegendes Pferd vorbei und sagt: Sache gibts!"

"Sting - Fields of gold"

Mittwoch, 15. Oktober 2008

"Once upon a time..." X: Die Innenstadt


Vor Zwei Jahren....

Oliver schaute nochmal auf den Ausdruck in seiner Hand. Die Wegbeschreibung aus dem Internet war eigentlich sehr genau, nur berücksichtigte sie nicht die derzeit überhand nehmenden Baustellen, welche die Fahrten durch die Frankfurter Innenstadt zu einem Abenteuer machten.

"Klasse, auch eine Art seinen freien Tag zu verbringen!"
Größere Aktionen standen in naher Zukunft nicht an, Überstunden hatte er genug zum Abbauen, so das es auch keine Probleme bereitete sich mal von der Arbeit fern zu halten.
‚Hatte Mac etwas mitbekommen?‘ fragt er sich selbst. ‚Er verhielt sich so sonderbar gestern! Sonnst will er immer alles ganz genau wissen, wenn ich was vorhabe. "Berufsbedingte Neugier!" wie er es immer nennt. "Neid", wie ich es immer nenne. Aber gestern...‘

Er konnte den Gedanken nicht zu Ende führen, er hatte sein Ziel erreicht, doch stellte sich nun ein neues Problem! Die Parkplatzsituation in Frankfurt ist mindestens genauso bescheiden wie die der Bausstellen. Er stieß einen genervten Seufzer aus. "Donnerstag nachmittag in der großen Stadt! Juchhu! Sieht hier aus, wie vor dem Präsidium, wenn man mal eine halbe Stunde später kommt."
Er folgte den Wegweisern zum nächsten Parkhaus, wo wenigstens ein paar freie Parkplätze auf ihn warteten. Er stellte sein Fahrzeug ab und macht sich zu Fuß auf den Weg zum vereinbarten Treffpunkt. Was sich bei seinem Orientierungssinn als etwas schwierig heraustellte. Er ist jetzt schon seit etwas mehr als einem Jahr in Frankfurt, und auch in dessen Innenstadt tätig, aber wirklich auskennen tut er sich immer noch nicht. ‚Das kommt halt davon wenn man bei Observierungsmaßnahmen nur das Objekt, nicht die Umgebung im Auge behält.'
Ein Blick auf die Uhr verriet ihm, das er bereits ein halbe Stunde zu spät war.
Er beschleunigte sein Tempo in die von ihm vermutete Richtung und dacht noch mal an Mac. Es irritierte Oliver doch ein wenig, das er nicht wie sonst nachhakte. Lediglich ein zwischen den Zähnen herausgepresstes "Hm..." kam aus seinem Munde. Und wenn Mac dieser Laune ist, lässt man ihn besser in Ruhe. Diesen Fehler hat am Anfang mal gemacht, das passiert so schnell nicht wieder. "Er ist wohl einfach etwas überarbeitet! Er kann nichts vermuten!"

Seine Richtungswahl stellte sich als richtig heraus, den bereits zwei Straßen weiter fand er die gesuchte "Tapas Bar", das "Tacitos".
Er trat ein, schaute sich kurz um und fand auch schnell wonach er suchte. Kathrin saß bereits an einem Tisch und hatte einen Kaffee bestellt. Sie sah ihn sofort und macht sich bemerkbar. Er ging auf ihren Tisch zu, sie begrüßten und umarmten sich lange und er setzte sich zu ihr. Hinter der großen Scheibe, durch welche man sich den Schnakraum der Bar einsehen konnte, welche nicht sonderlich gefüllt war um diese Uhrzeit, stand auf der anderen Straßenseite Mac und beobachtete das Geschehen.
Er hatte Oliver verfolgt, seit dieser seine Wohnung in Bad Nauheim verlassen hatte. Er machte sich erst Sorgen entdeckt zu werden, doch jemanden auf der Autobahn zu verfolgen ist leicht, auch wenn der Verfolgte die Praktiken beherrscht. Und in der Innenstadt kam ihm Oliver’s Orientierungssinn zu Hilfe. Er war schlicht zu beschäftigt und abgelenkt, als das er Mac bemerken hätte können.
Und das obwohl Mac ihn mit einem Zivilfahrzeug der Abteilung folgte. Also einem Fahrzeug, das Oliver nach anderthalb Jahren im Einsatz eigentlich kennen müsste. Denn offiziell befand sich Mac im Dienst. "Zum Glück überprüft keiner die Fahrtenbücher! Die vielen Kilometer für eine Kurierfahrt würden sonst auffallen."

Mac zweifelte kurz an seinen Fähigkeiten als Ausbilder, doch konzentrierte er sich dann wieder auf das, was er in der Bar sehen konnte.
Sein Blick verfinsterte sich. Er beobachtet ihr Gespräch, die eine oder andere Vertraulichkeit, die offensichtliche Leichtigkeit zu Beginn, die plötzliche Ernsthaftgkeit ein paar Minuten später. Wie er Oliver ihre Hand ergriff... er konnte sie nicht dabei sehen, ein anderes Paar hatte sich zwischenzeitlich in sein Blickfeld an einen Tisch direkt am Fenster gesetzt. Aber was er sah, das reichte ihm. "Du dreckiges Schwein!" Er kochte innerlich, schlug ständig mit der linken Faust gegen die Wand, an der er lehnte.
Ein Passant, der Szene beobachtete sprach ihn an, ob er irgendwelche Problem habe. Doch bevor ihm einige Problem bereiten konnte, wie erd em Passanten entgegenzischte, beobachtete er, wie die beiden in der Bar offenbar bezahlten, aufstanden und das Lokal verließen. Sie gingen ihn Richtung Parkhaus "Hauptwache", in welchem Oliver seinen Wagen abgestellt hatte. Mac hängte sich hinten dran, nicht ohne dem Passanten, welcher ihn verwirrt hinterher sah noch ein "Ist wohl dein Glückstag! Die Reise zum Mars per Arschtritt war dir schon sicher!" entgegen zischte. Der Passant sah ihn erschrocken an, doch da war Mac auch schon los gelaufen.

Doch der Abstand war schon zu groß, die vielen Passanten auf der Straße taten ihr übriges, so verlor er sie binnen kürzester Zeit aus den Augen.
Es beunruhigte ihn aber nicht wirklich, den das es zum Parkhaus ging, war klar, also rannte er dorthin, um ihre Spur wieder aufzunehmen. Seinen Wagen parkte er direkt neben dem Parkhaus auf einer Sperrfläche. Als der Pförtner des Parkhauses in da verscheuchen wollte, zückte Mac den Dienstausweis und erzählte was von einer "wichtigen Aktion", über die er ihm jetzt nicht mehr erzählen darf, aber er wird demnächst davon in der Zeitung lesen können. Das versetzte den Pförtner in solch freudige Erregung, das er ihn natürlich gewähren lies. Er helfe doch immer gern.

"Ja, du wirst davon bald in der Zeitung lesen. Ganz bestimmt." Mac setzte sich in sein Fahrzeug, und rollte ein wenig vor, so dass er die Ausfahrt besser einsehen konnte. "Ich mach dich kalt, du Schwein!" Seine Fingernägel bohrten sich in das Lenkrad, der zorn färbte sein Gesicht rot.

Kathy’s Fahrzeug verließ zuerst das Parkhaus. "Zufällig im selben Parkhaus geparkt. Zufälle gibt’s!" In Mac’s Vorstellung wurden die Bilder, die sich die letzten Tage in seinem Kopf formten immer realer, sein Atem immer schneller.

Oliver kam schon als nächster aus dem Parkhaus.
Mac hatte seinen Blick fest auf die beiden Fahrzuege gerichtet, lies sie ein bis zwei Wagenlängen Vorsprung erarbeiten, gab Gas und fuhr auf die Straße. Dabei übersah er den von rechts kommenden Lastwagen, welcher nicht mehr rechtzeitig bremsen konnte. Mac’s Wagen wurde am vorderen rechten Kotflügel erfasst, musste stehenbleiben. Er versuchte den Wagen wieder zu starten, doch da stieg der Lastwagenfahrer aus und brüllte schon: "Du willst doch nicht etwa abhauen!" Mac bemerkte ihn nicht, stieg aber nach zwei weiteren vergeblichen Versuchen den motor zum Laufen zu bringen, aus und und schaute die Straße hinauf. Der typische Brummifahrer, 2m hoch, 2 m breit, baute sich vor ihm auf und schrie ihn an: "Du blödes Arschloch, kannst du nicht aufpassen!" und schob Mac seine Zeigefinger ständig in die Brust. Erst jetzt bemerkte Mac ihn überhaupt. Sah ihn aber nur geistesabwesend an, packte den Zeigefinger und verbog ihn nach hinten, so das der LKW-Fahrer unter Schmerzen in die Knie ging.
"Ruhe, ich bin beschäftigt" Mac sah nur noch Oliver’s Wagen um die Ecke verschwinden.
"Ich mach dich fertig. Und wenn ich fertig bin, wirst du dir wünschen, das ich dich umlege!"
Der LKW-Fahrer riss die Augen noch weiter auf, als vorher schon: "Was?" Angst war in seinem Gesicht zu erkenne. Er dachte es ginge um ihn.
"Hab ich nicht gesagt du sollst ruhig sein?"

Sonntag, 12. Oktober 2008

...los!

"Kansas - Down the road"

Antriebslos. Bocklos. Humorlos. Beschäftigungslos.
Zwecklos. Nix Los!

Das war in Kurzform mein Wochenende!
Wie war's bei euch?

"Kansas - Song for america"

Donnerstag, 9. Oktober 2008

"Once upon a time..." IX: Ein harter Schlag

Heute!

"Scheint dich ja nicht sonderlich zu interessieren?"
Tina schaute Mac verwirrt an. Seine offen zur Schau gestellte Teilnahmslosigkeit bezüglich der neuesten Erkenntnisse überraschte sie doch sehr. Und sie war in dieser Hinsicht viel von ihm gewohnt.


"Hat wohl jemand Mist gebaut, hm??" Er sah sie mit einer Mischung aus Vorwurf und Gleichgültigkeit an.
"Soll das heißen, ich sei jetzt Schuld oder was?"
"Nicht doch!" Mac dachte über sein Worte nicht nach. Sein Gedanken waren voll auf Oliver und die momentan herrschende Situation gerichtet. Sympathien will er heute, wie auch in den letzten zwei Jahren nicht ernten.
Es beschäftigte ihn aber, ohne das es bemerkbar erschien. Er war zur Tatenlosigkeit verdammt . Und er konnte nur warten. Warten auf einen Anruf! Nach zwei Jahren war er so nah dran wie noch nie zuvor. Und dann zum Warten verdammt! Auf die Gnade seiner Nemesis angewiesen zu sein! Er nahm die Falsche Whsikey, und setzte zum Trinken an.


"Ich..." Tina ergriff wieder das Wort , "....nein, wir, also die Führung und ich, haben deine Ausfälle langsam satt. Die Einlage im Verhörraum war der berühmte "letzte Tropfen". Eigentlich müsste ich traurig sein, das es soweit gekommen ist. Aber da du ja selbst keinerlei Selbstachtung mehr zu besitzen scheinst, ist es dir soweiso egal."
Zu ihrer Überraschung drehte Mac sich plötzlich um, und sah sie jetzt doch, wenn auch nur wenig gerührt an.
"Soll ich raten oder spuckst du es gleich aus?" Echtes Interesse klingt irgendwie anders.
"Du bist bis auf weiteres vom Dienst freigestellt." Keine Reaktion. "Dein Waffe und deinen Ausweis nehme ich gleich an mich, da du sie bestimmt nicht ordnungsgemäß abgeben wirst." Sie hohlte Luft, doch Mac unterbrach sie...
"Noch nicht fertig?" Seine Stimme klang nach blankem Hohn.
"Du sollst das Gebäude sofort verlassen. Umgehend. Wenn nicht, wird man dich hinausgeleiten. Man scheint sich sorgen um die Kollegen zu machen. Ich teile im Übrigen mittlerweile diese Einschätzung. Was ist nur mit dir passiert?" Die Worte klangen wie eine Art wütendes Bedauern. Vor ein paar Jahren noch wäre Mac darauf eingegangen, doch heute...


Er stand auf, schnappte seine Lederjacke, welche über dem Stuhl hing, zog sie an, nahm einen kleinen Schluck aus der Flasche und macht sich auf den Weg Richtung Tür.
"Deine Waffe, dein Ausweis!" Sie stellte sich ihm in den Weg
Er grinste. "Du willst mir doch nicht an die Wäsche gehen, oder!" Sprachs, und ging rechts an ihr vorbei.
Tina hatte diese Variante eingeplant. "Ich wußte das es auf die harte Tour machen willst. MIKE!" Mike kam von rechts und stellte sich vor ihm auf. Er überragte Mac um etwa einen halben Kopf, sah zu ihm hinunter.
"Gib Mike deine Sachen. Bitte!"
Mac musste ein Lachen unterdrücken, auch wenn er kurz versucht war, der alten Zeiten willen auf sie zu hören und ihr zu geben, wonach sie verlangt.
Doch Mike, welcher alles tut, sobald die Chefin spricht, riss ihn aus seinen kurzen Überlegungen, indem er Mac die rechte Hand auf die Brsut legte.
"Gib die Sachen raus!" brummte er.
"Das geht überzeugender, oder?" Mac grinste ihn herablassen an. "Kleiner, du weiß doch sonst was gut für dich ist!"
"Du anscheinend..." Weiter kam Mike nicht. Mac packte die Hand auf seiner Brust, und drehte diese blitzschnell unter Zuhilfename aller vorhanden Kräfte auf Mikes Rücken. Mit der rechten Hand hielt er den Arm fest, mit der linken packte Mikes linkes Schulterblatt und schob ihn nach vorne an die nächste Wand. Mike hatte starke Schmerzen und versuchte laut aufzuschreien. Doch da trat Mac ihm schon von hinten in die rechte Kniekehle, zog den Oberkörper mit der linken Hand weiter zu sich heran. In Sekundenbruchteilen hatte Mike sein Gleichgewicht verloren, doch bevor er hinfallen konnte, lies Mac den rechten Arm los, holte aus und schlug mit der rechten Faust, gefolgt von dem rechten Ellenbogen gegen Mike’s Hinterkopf. Durch die wucht des Aufpralles auf den Kopf, wurde dieser nach vorne geschleudert, so dass er gegen die Wand krachte.

Mike hatte Glück. Denn bevor er Schmerzen verspüren konnte war er auch schon bewußtlos und sank zu Boden.

Mac drehte sich zu Tina um. "Sonst noch ein paar tolle Ideen?"
Tina hatte die Hand vor das Gesicht geschlagen und schüttelte resignierend den Kopf. "Verschwinde... ganz schnell!"
Mac grinste immer noch. Sein Puls schlug noch ein der selben Geschwindigkeit wie vor der Aktion. Er zwinkerte ihr noch mal mit dem rechten Auge zu und schritt dann den Gang entlang Richtung Ausgang.
Während dessen verfinsterte sich sein Blick aber recht schnell. Die Köpfe, die aus den Büro‘s herausragten beachtet er nicht. Eingreifen würde keiner. Sie brauchen ihr Gebiss noch, das wusste Mac.
Er holte sein Handy raus und schaltete es auf höchste Lautstärke.
"Will dich doch nicht verpassen!"
Im Fahrstuhl angekommen überlegte er sich einen guten Ort zum Warten. Und dieser fiel ihm auch prompt ein!


FORTSETZUNG FOLGT....

Montag, 6. Oktober 2008

"Put your hands up in the air..."

"Enigma - Why!..."


Dreimal dürft ihr raten, an welchem Finger ich mir eine Entzündung zugezogen habe, so dass ich ihn mir im Krankenhaus habe aufkratzen lassen dürfen und zwei Tage frei auf "gelben Schein" hatte!

(Das Rote ist im übrigen kein durchgeweichtes Blut oder ähnliches. Eine Kollegin hatte das dringende Bedürfnis sich auf meinem Verband zu verewigen. Nur leider konnte wir uns nicht auf einen Stift einigen!)

"Enigma - The Child in us"

Donnerstag, 2. Oktober 2008

"Once upon a time..." VIII : Eine offensichtliche Lüge


Etwa 2 Jahre zuvor....

"Und was wurde aus deinem Termin bei der Internen? Haben sie dich über mich ausgefragt?"
"Ist ausgefallen, bzw. auf unbestimmt Zeit verschoben? Angeblich gab es neue Erkenntnisse, die erst überprüft werden müßten. Aber ob es dabei um dich geht oder etwas anderes, das weiß ich bis heute nicht!"


Mac und Oliver saßen gemeinsam in der Kantine zum Frühstücken.
Oliver rührte gerade in seinem Kaffee als Mac in fragte:"Neue Erkenntnisse? Also dann kann es wirklich nicht um mich gegangen sein. Außer hier Papierkram erledigt, trainiert und mit meiner Frau geschlafen hab ich in letzter Zeit nicht viel gemacht." Mac biss vergnügt in sein Frühstückshörnchen.
"Was weiß ich! Ist mir auch mittlerweile scheiß egal! Ich warte einfach ab. Was steht heute noch an, hab ja die Frühbesprechung verpasst?"
"Du und deine nächtlichen Unternehmungen! Ich würde sagen wir bereiten schon mal alles für die Aktion nächste Woche vor, und wenn noch etwas Zeit bleibt, gehen wir noch in die Sportha...."

Mac wurde durch Oliver's Handy Klingelton, die Titelmelodie der Cop-Serie "The Shield" unterbrochen. Er schaute auf das Handy und verzog die Mundwinkel.
"Du entschuldigst mich kurz?" Oliver wartete die Antwort gar nicht erst ab und stand auf, drehte sich um du ging.
"Natürlich!" sprach Mac mehr zu sich selbst. "Wir haben ja neuerdings Geheimnisse!" Er verdrehte dabie die Augen und nahm einen Schluck aus seiner Tasse.
Oliver hörte ihn schon gar nicht mehr.
Mac biss wieder in sein Hörnchen. Er beobachtete Oliver weiter, und bemerkte des öfteren seine Blicke zu ihm.
Mac schüttelte kaum merklich seinen Kopf. "War ich denn so ein schlechter Lehrer? Es ist schon verwunderlich, das du bei einer Obs noch nicht erwischt wurdest" flüsterte er zu sich selbst, während er etwas schwarzen Tee in seine Tasse nachgoß.


Oliver kehrte nach etwa 2 Minute wieder zum Tisch zurück.
"Entschuldige... die Frauen. Ich hab dir doch von der Kleinen aus dem "Pookie’s" erzählt, die ich am Wochenende kennengelernt habe?! Seit ein paar Tagen ruft sie ständig an und erzählt was von den ganz großen Gefühlen. Naja.... Anfangs war das ja noch ganz süß, mittlerweile nervt es. Ich hol‘ noch Nachschlag, willst du auch was?"
"Danke nein!" Mac sah ihn ausdruckslos an.
"Ok, starr dann aber meine Sachen dann nicht so an, du verfressener Hund!" Er grinste, steckte sein Handy, das er noch in der Hand hielt in die über den Stuhl hängende Jacke und ging zur Theke, welche sich am anderen Ende des Raumes befand.
Mac sah ihm nach, bis Oliver an der Auslage angekommen war und sich wie immer nicht so recht entscheiden konnte. Er fischte das Handy aus Oliver’s Jackentasche. Er suchte die eingegangenen Anrufe, um die Nummer des letzten Anrufes abzulesen.
Es war eine Mischung aus Genugtuung , weil er Recht hatte und stechendem Schmerz. Wieder ihre Nummer! Er fühlte Bestätigung, Verrat, Enttäuschung. Die ganze Gefühlspalette stürzte auf ihn nieder. Sein Atem wurde schwer. Er musste um Fassung ringen, um nicht quer durch den Raum zu rennen und Oliver’s Gesicht durch die Theke zu arbeiten.


Er erinnerte sich an die Sporthalle, als Oliver wiederkam, und Mac ihn auf den Anruf hinwies. Er verschwieg, das er die Nummer gesehen und erkannt hatte. Wahrscheinlich gab es eine Erklärung dafür. Und als guter Freund, würde er diese auch bieten können.
Doch Oliver antwortete nur knapp, nachdem er sein Handy überprüft hatte: "Mein Bruder. Geht wahrscheinlich wieder mal um Hilfe beim Hausbau!"
Mac kämpfte damals schon um Fassung, denn ihm war nicht bekannt, das Marius, Olivers Bruder mit Kathy’s Handy telefoniert. Warum er ihn nicht auf die Wahrheit angesprochen hat, weiß Mac nicht. Er hoffte immer noch auf Aufklärung in den nächsten Tagen, welche jedoch nie kam.
Auch zu Hause bei Kathy erwähnte er nichts. Er überprüfte auch ihr Handy, und wie bei Oliver fühlte er sich ganz schäbig dabei, ihre Telefonate zu überprüfen. Bei ihr fand er nichts. Entweder war sie eine bessere Spurenverwischerin, oder es gab nicht zu verwischen. Er versuchte nicht darüber nachzudenken, auch wenn die Denkmaschine unaufhörlich rannte. Er hat keine Geburtstag in nächster Zeit, also keine Überraschungsparty’s oder ähnliches harmloses. Er zermarterte sich das Hirn, bekam aber keine plausible Erklärung. Nur eine, und die gefiel ihm nicht. Überhaupt nicht. Er wollte fragen, doch fürchtete er sich vor der Antwort, bzw. davor, sich komplett zum Affen zu machen. Er wollte es laufen lassen und abwarten.
Doch jetzt wieder ein Anruf. Und wieder eine Ausrede. Und wieder keine logische Erklärung. Es machte ihn langsam verrückt.


Oliver kehrte mit zwei Muffins zurück, und legte einen vor Mac auf den Tisch.
"Ich wollte keinen, du erinnerst dich!" Mac hatte seine Fassung gerade rechtzeitig wieder erlangt.
"Ach Quatsch. Ich kenn‘ dich doch. Außerdem hast du mir schon soviel gegeben, da kann ich auch mal was zurückgeben!" Er lächelte.
‚Mein Freund, so haben wir nicht gewettet!‘ dachte Mac

"Wird Zeit das du langsam einsiehst!" sagte Mac. Und zerbröselte den Muffin beinahe, als er ihn aufnahm.
"Wie sieht‘s heute abend eigentlich mit Kino aus? So wie letzte Woche ausgemacht." Mac war bemüht, jeden Unterton in seiner Stimme zu unterbinden.

"Oö... hmm... nun ja, eigentlich gerne, aber hab ich nicht erwähnt, das ich mich mit meinem Bruder treffe! Darum ging es bei dem Anruf." Überzeugend klang er nicht, fand Mac und verschlang mit schneller Frequenz seinen Muffin.
Mac sah ihn durchdringend, aber auch verwundert an. "Ok!" war seine knappe Entgegnung!
Oliver stand plötzlich auf. "Ich mach mich noch kurz auf zu Christian, bei der Spusi. Wollte ihn mal wieder besuchen. Bin dann in einer halben Stunde da, dann können wir loslegen. Bis gleich dann!"
Und verschwand.
"Ok!" Mac sah ihm nach. Bevor er sich irgendwelchen Grübeleien hingeben konnte, ertönte sein Handyklingelton für eine SMS.
Seine Frau:
"Wenn du heute erst nach 18:00 Uhr fertig wirst, sehen wir uns erst morgen. Treff mich noch mit Jule! HDL Kathy!"
"Na so ein Zufall!" Mac nahm seine Teetasse, doch er griff sofest zu, das der Henkel abbrach.


FORTSETZUNG FOLGT....